Es war das Comeback der Woche – Leo Kirch ist wieder zurück im TV-Business. Und das so mächtig wie eh und je. Nur fünf Jahre nach der größten Medienpleite ist unsere Person der Woche damit wieder zurück auf der großen Bühne der Medienwelt. Und das im reifen Alter von 80 Jahren. Leo Kirch wurde als Sohn des Weinbauern Robert Kirch und dessen Frau Katharina in Süddeutschland geboren, wo er auch aufwuchs. Er besuchte zunächst die Volksschule in seinem Heimatort, anschließend wechselte er auf die Oberrealschule nach Würzburg. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaft und Mathematik in Würzburg sowie München und promovierte 1952.
In den 60ern stieg Kirch in seiner Position als Filmrechthändler zu den Größen der TV-Branche auf. Jahrelang war beispielsweise das ZDF völlig abhängig – besaß keine eigenen Hollywood-Kontakte und bezog US-Spielfilme daher von Kirch. So kam es auch, dass nach der Gründung des Privatfernsehens eine ganze Zeit lang keine wirklich bedeutenden Filme mehr im Programm des Mainzer Senders liefen. Zur Kirch-Gruppe gehörten in der Folge die Sender Sat.1, ProSieben, kabel eins und zum Schluss auch N24. Auch am DSF war Leo Kirch mit seiner Firma beteiligt.
Mitte der 90er Jahre gründete Leo Kirch den Pay-TV-Sender DF1, der unter anderem die Pay-TV-Rechte für die Formel 1-Übertragungen in Deutschland besaß. Wenige Zeit später verschmolz dieser allerdings mit Premiere zum neuen digitalen Fernsehsender Premiere World. Darüber hinaus pumpte Kirch fortan enorm hohe Beträge in die Kassen der Fußball Bundesliga – dadurch stiegen die Spielergehälter in Deutschland stark an. Immer wieder kursierte aber das Gerücht einer drohenden Insolvenz durch die Blätter.
2002 war es dann so weit. Im April 2002 musste KirchMedia angesichts von über sieben Milliarden Euro Schulden und Verbindlichkeiten einen Insolvenzantrag stellen. In der Folge wurden die einzelnen Sparten von Kirch Media zerschlagen. Von all dem mag die Deutsche Fußball Liga (DFL) heute nichts mehr wissen. Auf ihrer Internetseite schreibt sie dazu lediglich: „Geschichte“. Bleibt für die Herren in der Chefetage also nur zu hoffen, dass sich eine Weisheit nicht bewahrheitet: „Geschichte wiederholt sich“.