Es war ein mutiger Schritt, den RTL II-Programmdirektor Axel Kühn vor rund einem Monat ankündigte. Die mit viel Werbung gestartete neue Vorabend-Sendung «Der Requardt» sollte trotz schlechter Quoten weiter produziert werden. Zukünftig werde der Coaching-Talk um 11.30 Uhr mittags zu sehen sein. Auf dem Sendeplatz, wo zuvor Wiederholungen liefen und zu einer Zeit, in der die Zuschauer wohl eher Talk-Formte gewohnt sind. Schon damals stellte man sich die Frage, ob sich die Sendung zu dieser Zeit bei RTL II überhaupt finanzieren lasse. Klar dürfte sein: Wenn überhaupt, dann nur mit guten Quoten.
Die fährt Michael Requardt aber auch um diese Zeit nicht ein. Am Dienstag sah es beispielsweise besonders besorgniserregend aus. Nur 3,3 Prozent der Werberelevanten sahen zu und bescherten dem Sender somit eigentlich fast genauso schlechte Werte wie damals um 19.00 Uhr. Mit durchschnittlich 130.000 Zuschauern fand die Sendung mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Noch wird fleißig weiter produziert, fragt sich nur: Wie lange noch?
Ebenfalls kein Erfolg ist die um 11.00 Uhr beginnende Doku-Soap «So ist das Leben», in der Menschen ihre ganz besonderen Geschichten erzählen. Auch dievon Alida moderierte Sendung kam auf durchschnittlich 130.000 Zuschauer am Dienstag. Mit genau vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kam es dem Senderschnitt aber ein bisschen näher als «Der Requardt».