![Foto: ARD/M. Grob Foto: ARD/M. Grob](http://www.quotenmeter.de/pics/ard/schmidtundpocher/schmidtundpocher_01_02_ard_marcogrob.jpg)
Ob es stimmt und was er überhaupt denkt – man vermag es nicht zu wissen. Erst kürzlich sagte Schmidt, er lüge lieber, als in Interviews keine Antwort zu geben. Doch nach all den Frage-Antwort-Spielen der letzten Wochen wünscht man sich doch allmählich den Start seiner neuen Show, die eigentlich ziemlich alt daherkommt. «Schmidt & Pocher» wird ab Donnerstag doch aus der bereits bekannten «Harald Schmidt»-Kulisse gesendet. Neuanfang sieht anders aus und doch wird Schmidt nun nicht mehr der sein, der er mal war.
Oder ist es möglicherweise genau umgekehrt? Findet Schmidt durch seinen neuen Show-Partner gar zu jener alten Stärke zurück, die er seit seinem Wechsel von Sat.1 zur ARD so schmerzhaft vermissen ließ? Fakt ist: Für seine spätabendliche Sendung wurde er zuletzt häufig kritisiert, weil gute Ideen Fehlanzeige waren. Dem Publikum fiel das schnell auf und die Quoten gingen in den Keller. „Ich selbst hatte schon auch das Gefühl, eine Schwächephase zu durchlaufen“, gab Schmidt kürzlich zu. Fast schon verständlich, sich mit Oliver Pocher Verstärkung zu holen.
„Ab Herbst 2007 soll der ‚Media Markt’-Werbeträger und Kino-‚Vollidiot’ an der Seite des ARD-Chef-Zynikers moderieren. Das ist, als würde man Aldi-Brause ins Champagner-Regal stellen“, meinte Spiegel Online-Redakteur Reinhard Mohr, nachdem der Deal bekannt wurde. „Lieber mit Harald Schmidt untergehen als mit Oliver Pocher weiterleben“, lautete seine Devise im Mai 2007. „Wir lehnen uns gegen die Oliver-Pocher-Welt auf - bis zum letzten Atemzug!“ Und trotzdem wird er aller Wahrscheinlichkeit nach am Freitag eine Kritik zu der neuen Sendung schreiben, wohl ein Verriss.
Dass es an der Seite von Harald Schmidt nicht einfach wird, bestehen zu können, weiß wohl auch Pocher. Der stapelte zuletzt schon mal tief und machte deutlich, sich in seinem Programm nicht mit „Hochkultur“ befassen zu wollen, machte zugleich aber deutlich, nicht Schmidts Praktikant sein zu wollen. „Ich gehe davon aus, dass wir spalten. Die einen schreiben vom größten Mist, die anderen von der geilsten Sendung“, so Pocher im kürzlich erschienenen „Bunte“-Interview. Hohe Ziele hat sich das ungleiche Duo allerdings dennoch gesetzt: „Alles unter fünf Millionen Zuschauern ist eine persönliche Beleidigung. Ich erwarte, dass das Dach wegfliegt, die ARD ihren heißen Herbst 2007 erlebt“, so Harald Schmidt.
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Zuvor wartet auf Pocher nun also noch die harte Late-Night-Schule. Nun kann er beweisen, dass er mehr ist, als „Aldi-Brause“ und ein „Vollidiot“. Das Publikum wird dem ungleichen Duo mit Sicherheit eine Chance geben. Es wird sich zeigen, ob Schmidt & Pocher sie auch nutzen.