Martin Klein, Welt Online:
"In ihrer ersten gemeinsamen Show fanden Harald Schmidt und Oliver Pocher nicht richtig zusammen. Das lag keineswegs an Oliver Pocher, der das ARD-Stammpublikum verjüngen helfen soll, wie es der 29-jährige Hoffnungsträger formulierte. Es lag daran, das Harald Schmidt, er hat es in letzter Zeit immer wieder betont, keine Lust und keinen Spaß mehr am Fernsehmachen hat. In der Sendung war zu deutlich zu erleben, wie routiniert und unambitioniert er sein Pensum absolviert, wenn er nicht herausgefordert wird. Pocher ist diese Herausforderung noch nicht."
"Es werden gute, bestimmt auch noch brillante Sendungen folgen. Wann das sein wird, liegt nicht in der Hand der Moderatoren. Das machte der Einstand allzu deutlich. Da sind zwei, von denen der eine unbedingt will, es hat ihm nur noch keiner abschließend erklärt, wie es geht. Und da ist ein anderer, der alles kann, aber bitteschön nicht mehr alles selber machen muss."
Matthias Lohr, HNA:
"Die erste Show wirkte meist so bieder wie "7 Tage, 7 Köpfe", der ehemalige Wochenrückblick von RTL, über den sich Schmidt einst gern lustig machte."
"Erster kleiner Höhepunkt der Sendung ist ein Nazometer, ein Gerät, das bei vermeintlichen Nazi-Sätzen ausschlägt. Pocher sagt irgendwann tatsächlich den Satz: "Zuhause habe ich einen schönen Gas-Herd." Damit ist klar, dass er in der Sendung für den Tabubruch zuständig ist. Schmidt dagegen erklärt dem Jüngling, dass Martin Walser ein Schriftsteller ist. Ansonsten ist ein Konzept noch nicht zu erkennen. Auf Dauer wird der Gegensatz zwischen dem Intellektuellen und dem Proleten die Show aber nicht tragen können."
Die Premieren-Sprüche: Klicken Sie sich durch die Bildergalerie!
Torsten Sülzer, Kölnische Rundschau:
"Vielleicht, nein, wahrscheinlich waren die Erwartungen einfach zu hoch an dieses ungewöhnliche Moderatoren-Duo, das doch eigentlich überhaupt nicht zusammen passt. Und jetzt stellt sich so einfach und ohne Knalleffekt heraus: Doch, das geht schon. Nicht in einer Form, die das neue Format in die Nähe des nächsten Grimme-Preises rücken würde. Aber zwei erfahrene Medienprofis, zumal so schlagfertige wie Schmidt und Pocher, kriegen 60 Minuten Sendezeit mit (manchmal auch ohne) Anstand rum."
Daniel Haas, Spiegel Online:
"Pocher ist zwar weit davon entfernt, ein komischer Tragöde zu werden (oder ein tragischer Komiker), er gab den Part des Prellbocks für Schmidt aber erstaunlich überzeugend, auch wenn er zwei Drittel der Sendung brauchte, sich vom pennälerhaften Bewunderungsglucksen zu befreien und sein Improvisationstalent zu zeigen."
"Schmidt braucht seine Bildung nicht mehr als Alleinstellungsmerkmal; umfassend sanktioniert geht er in die Zweitverwertung zunehmend schichtunspezifischer Humorproduktion. Und Pocher? Wächst wahrscheinlich schneller aus dem Strampelanzug des Klamauks heraus, als es den Medien-Apokalyptikern lieb sein kann."