Am 11. März 2004 feierte der unter anderem von arte und dem NDR produzierte Film «Gegen die Wand» Kinopremiere. Das Drehbuch verfasste Faith Akin, der auch den Film umsetzte. Schon zuvor schrieb der 34-jährige Hamburger «Sesin», «Getürkt», «Kurz und Schmerzlos» und «Im Juli».
«Gegen die Wand» erzählt die Geschichte zweier Menschen, die mehr oder weniger freiwillig zueinander finden. In Hamburg rast ein 40-jähriger Deutsch-Türke alkoholisiert gegen eine Mauer und überlebt. Als Cahit (Birol Ünel, «Die Unerzogenen») ins Krankenhaus eingeliefert wird, lernt er Sibel kennen, die aufgrund eines Selbstmordversuches behandelt wurde.
Die Türkin Sibel Güner (Sibel Kekelli, «Der letzte Zug») rebelliert gegen ihr Elternhaus, das die türkischen Traditionen ehrt. Doch dem jungen Mädchen passt das gar nicht, denn sie möchte ihr Leben in Deutschland frei gestalten. Sie spielt mit dem Gedanken, eine Scheinehe einzugehen, sodass sie unabhängig und aus den Händen ihres Vaters und ihren Brüdern ist. Deshalb trifft sie sich mit Cahit Tomruk, der von seiner Vergangenheit nichts wissen möchte. Um Geld zu verdienen, sammelt er Flaschen in einem Nachtclub ein, der Scheinehe mit Sibel stimmt er nach einigem Zögern zu. Cahit sieht zunächst nur zu, wie Sibel nach der Trauung und dem Einzug in seiner Wohnung ein hemmungsloses und ausschweifendes Leben führt.
Jedoch entwickeln sich von Cahits Seite Gefühle, die sein Leben stark beeinflussen. Im Affekt tötet er einen früheren Liebhaber von Sibel, der über seinen One-Night-Stand lästert. Daraufhin wird Sibel von ihrer Familie verstoßen, teilte Cahit aber noch bevor sie mit ihrer Schwester nach Istanbul zieht mit, dass auch sie für Cahit Gefühle hegt.
Eine Zeit später wird Cahit aus dem Gefängnis entlassen und sucht seine Herzensdame in Istanbul auf. Doch er kann seinen Augen nicht trauen, denn Sibel hat ihr Leben geordnet. So hat sie nicht nur einen Mann an ihrer Seite, sondern auch eine gesunde Tochter.
Regisseur Faith Akin gelang mit der Produktion ein wahres Meisterwerk, das auch international Anerkennung bekam. So wurde «Gegen die Wand» mit dem spanischen Filmpreis ausgezeichnet, der Europäische Filmpreis wurde in den Kategorien bester Film und beste Regie gewonnen und man bekam den Goldenen Bär bei der Berlinale 2004. Beim Deutschen Filmpreis wurde der Film gleich fünf Mal prämiert.
Der Norddeutsche Rundfunk zeigt auf seiner Internetseite die deutsche Kinoproduktion kostenlos und in voller Länge unter http://www1.ndr.de/unterhaltung/kino-tipps/gegendiewand8.html.