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Unterdessen hat FOX den Start der neuen «24»-Staffel auf unbestimmte Zeit verschoben. Schon vor dem Streik hatte man Probleme mit der Storyline, mit der die Macher nicht zufrieden waren. Ein weiterer Tag im Leben von Jack Bauer sollte wieder an die Qualität der vorherigen Staffeln anknüpfen und ab Januar 2008 ohne Wiederholungen Woche für Woche ausgestrahlt werden.
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Seit Montagnacht haben die 12.000 Autoren der Writers Guild of America ihre Arbeit niedergelegt. Auch einige Showrunner und Produzenten unterstützen die Autoren, deshalb pausieren auch diese mit ihren Tätigkeiten. Laut E!Online werden im Fernsehjahr 2007/2008 nur acht statt sechszehn «Lost»-Folgen abgedreht und ausgestrahlt. Zwar stehen der Serie genügend fertiggestellte Drehbücher zur Verfügung, aber die ausführenden Produzenten Damon Lindelof und Carlton Cuse streiken.
Beim Marktführer CBS werden solche Aktionen nicht hingenommen, der Sender schrieb all seine Showrunner an und teilte ihnen mit, dass man rechtliche Schritte einleiten wird, falls man seinen Tätigkeiten nicht nachkommt. Als Autoren erlaubt man ihnen das Streiken, jedoch muss die Arbeit der Produzenten nahtlos weitergehen. Jedoch haben sich die 115 CBS-Showrunner zusammen geschlossen: Sollte jemand rechtlich belangt werden, würde man den Aufstand – selbst nach einer Tarifeinigung – weiter fortsetzen.
Doch die Forderungen der Autoren sind aus Sicht der Filmstudios anscheinend völlig übertrieben. Denn bislang konnte man sich nicht einigen, wie es mit der digitalen Verbreitung von Shows voran geht. Allen voran möchten die Serienschreiber von den Einnahmen profitieren, denn die Nutzung von Shows auf iPods und Handys steigt stetig an.
„Wir sind sehr besorgt, dass unsere Show nach dem Streik weiter geht“, sagte Josh Schwartz der New York Times. Der Erfinder von «O.C., California» arbeitet derzeit an «Gossip Girl» (The CW) und «Chuck» (NBC), „Wir haben Verständnis für die Writers Guild, aber (…) ich habe echte Verpflichtungen gegenüber meinen Shows“.
Die Fernsehzuschauer mögen Kontinuität und deshalb setzen die US-Sender schon seit Jahrzehnten auf 22-teilige Staffeln. Durch den Streik werden viele Serien gekürzt, manche haben dadurch nicht die Möglichkeit, sich komplett zu entfalten. In Amerika sind gute Geschichten gleich zweifach wichtig: Einerseits möchte man somit viele Zuschauer fesseln, andererseits sollen die Produktionen auch weltweit vertrieben werden.