Einen politischen Paukenschlag gab es am Dienstagmorgen in Berlin: Arbeitsminister und Vize-Kanzler Franz Müntefering (SPD) tritt von seinen Ämtern aus persönlichen Gründen zurück. Er wolle nun für seine krebskranke Frau da sein, hieß es aus der Hauptstadt. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten sendeten am Abend zu diesem Thema Spezial-Sendungen, die allesamt gute Quoten holten. Ab 19.25 Uhr moderierte Bettina Schausten ZDF-Spezial, das auf durchschnittlich 3,83 Millionen Zuschauer kam. Beim Publikum ab drei Jahren kam man auf überdurchschnittliche 13,6 Prozent Marktanteil. Zuvor informierten sich bereits 5,56 Millionen Menschen in den «heute»-Nachrichten. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 5,5 Prozent Marktanteil gemessen.
Die ARD sendete im Anschluss an die «Tagesschau» einen rund 15-minütigen «Brennpunkt». Mit 5,35 Millionen Zuschauern hatte dieser sogar eine leicht höhere Reichweite als die 20.00 Uhr-Nachrichtensendung der ARD. Die «Tagesschau» kam auf 5,28 Millionen Zuschauer. Der «Brennpunkt» überzeugte auch aus Sicht der Quoten. Mit 16,5 Prozent lag man bei allen Zuschauern ebenso oberhalb des Senderschnitts wie beim Publikum zwischen 14 und 49 Jahren, wo man auf durchschnittlich 7,6 Prozent kam.
Auch RTL profitierte von der Nachrichtenlage: «RTL Aktuell» kam auf genau fünf Millionen Zuschauer - in beiden wichtigen Gruppen kam man auf 20 Prozent Marktanteil und somit klar mehr als die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Nur an Sat.1 ging diese Themenlage offenbar vorbei - Katja Losch konnte in den Nachrichten um 18.30 Uhr jedenfalls nicht davon profitieren. 2,23 Millionen Menschen informierten sich Berliner Sender - in der Zielgruppe fiel die Quote mit nur 7,7 Prozent klar schlechter aus als zuvor.