Wer derzeit eine Serie oder einen Film beim Kölner Fernsehsender VOX anschaut, der bemerkt die wenigen und kurzen Werbeunterbrechungen. So werden die Erfolgsserien wie «CSI: New York» und «Criminal Intent» (Bild), die eine Nettolaufzeit von 42 Minuten haben, nur kurz unterbrochen. Am Freitagabend zur besten Sendezeit holt «Crossing Jorden» durchaus gute Einschaltquoten, doch die Serie wird nur mit fünf Minuten Reklame bestückt.
Der Werbezeitenvermarkter IP Deutschland, der auch die Werbungen für VOX vertreibt, sprach mit dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de über die Werbeausbuchungen und verweist auf die steigenden Einschaltquoten des Kölner Senders. In den letzten sechs Jahren stieg man bei der Gesamtreichweite von 2,9 auf 5,4 Prozent, bei den Werberelevanten kletterte man von vier auf 7,6 Prozent Marktanteil.
Unter diesem Hintergrund hat IP Deutschland die Spotpreise bei der Kölner Fernsehstation erhöht, denn Fernsehsender der zweiten Generation verdienen trotz gleicher Einschaltquoten weniger. Ein fiktives Beispiel: RTL und VOX zeigen zwischen 20.15 Uhr und 21.15 Uhr eine Sendung, die genau die gleichen Zuschauerzahlen hat. Wenn beide Sender von den gleichen Firmen beworben und keine Rabatte abgezogen werden, erhält VOX deutlich weniger. Zur Zeit bewegt sich dieser Unterschied nach Quotenmeter.de-Informationen bei 30 Prozent, diese Zahl wurde allerdings nicht bestätigt.
Ebenfalls sehr gut verdienen Spartensender wie Tele 5 und Super RTL, die sich an ein spezielles Publikum richten und Werbetreibende ohne große Streuverluste ihr Produkt den Zuschauern vorstellen können. Derzeit liegen die Werbepreise von VOX zwar nicht mehr auf dem gleichen Niveau von RTL II und kabel eins, aber auch nicht auf der Höhe von RTL, Sat.1 und ProSieben. Wie man dem Online-Fernsehmagazin Quotenmeter.de mitteilte, schalten aufgrund der Preiserhöhung die Mediaagenturen ihre Spots lieber bei preisgünstigeren Sendern.
Die kurzen Werbespots sind ein Genuss für die deutschen Fernsehzuschauer, denn alleine am Freitagabend waren die zwei Primetime-Serien «Crossing Jordan» und «Gilmore Girls» bereits um 21.50 Uhr beendet. Bei voller Werbeausbuchung hätten die Zuschauer mindestens 25 Minuten mehr Werbung gesehen.