«Kreis runde Sache»: Lümmeltüten für Elvis

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: "Elvis und der Kommissar".

Kennen Sie eigentlich Elvis? „Ja, natürlich“, werden Sie nun erbost in den Raum schreien. „Ich habe diesen Hüftschwung geliebt!“ Doch jener Elvis, der einst Frauenherzen höher schlagen ließ und nach und nach zum Moppelchen avancierte, ist gar nicht gemeint. Viel mehr geht es nämlich um eine neue ARD-Serie, die seit Kurzem fast unbemerkt auf Sendung ist.

Sie nennt sich „Elvis und der Kommissar“ und versagt derzeit montags gegen Formate wie „Wer wird Millionär?“ und „CSI: NY“. Das ist natürlich keine Überraschung, denn das Rad hat man bei der ARD mit dieser Serie sicherlich nicht neu erfunden. Immerhin ist man allerdings auf den Hund gekommen, um diesen billigen Wortwitz dann doch noch untergebracht zu haben. Elvis ist nämlich ein Norwich-Terrier, der für Werbezwecke auch mal gerne eine Polizeimütze auf die Rübe gesetzt bekommt.

Das soll wahrscheinlich lustig sein und die Tier-verrückten Zuschauer in Scharen zum Drücken der Programmtaste „1“ verleiten. Doch schon beim Lesen der Inhaltsbeschreibung dürfte sich selbst so mancher Trash-Fan reihenweise vor der Glotze übergeben haben. Ein „Hund mit Charakter“ sei Elvis. Und: „Er gehorcht nur, wenn es ihm gefällt, und tut ansonsten, was er will.“ Klingt irre witzig.

Und löst das Quotenproblem der ARD genauso wenig wie der Papst das Aids-Problem in Afrika in den Griff bekommt. Da bleibt eigentlich nur eine Frage übrig: Wann packt das Erste die Serie endlich in die Lümmeltüte und schickt sie zum Teufel? Womöglich gar nicht. Alternativen sind nämlich keine da. Aber wenn Elvis wirklich so viel Charakter besitzt, sollte er schleunigst selbst an der (Hunde)Reißleine ziehen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.