So spannend wie zur Jahreswende war es im bayerischen Radiomarkt schon lange nicht mehr. Die aktuellen Ergebnisse sprechen eigentlich eine deutliche Sprache: Der private Radiosender Antenne Bayern führt mit großem Vorsprung vor der öffentlich-rechtlichen Station Bayern 3. So hat die Antenne laut MA 2007 II in der Durchschnittsstunde 985.000 Zuhörer, Bayern 3 kommt hingegen nur auf 577.000. Während das öffentlich-rechtliche Programm allerdings klar zulegen konnte, musste man in Ismaning Verluste von mehr als neun Prozent hinnehmen.
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Dass die Trennung nicht von Senderseite ausging, verriet sein neuer Arbeitgeber, Bayern 2. Der Sender sprach von einer Kündigung Parrisius’ beim Privatsender. Ab Januar 2008 wird er immer montags um 16.05 Uhr durch “Das Tagesgespräch” bei Bayern 2 führen. Der Flurfunk vermeldet zudem, dass weitere Antenne-Mitarbeiter den Sender verlassen werden. Wer die Sendungen von Stefan Parrisius übernehmen wird, steht derzeit noch nicht fest. Im Advent sind wohl Sendungen mit Grüßen vom Weihnachtsmarkt geplant - ohne Moderation.
Bayern 3 wittert unterdessen eine Chance, das Blatt auf dem bayerischen Radiomarkt zu wenden. Mit großem Mut hat Programmchef Walter Schmich in einem Interview in der vergangenen Woche das Ende des Formatradios ausgerufen. Künftig wolle sich sein Sender wieder deutlich von der privaten Konkurrenz abheben. Spekuliert wird auch über deutlich längere Wortbeiträge im Tagesprogramm.
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Einen ersten Schritt machte man bereits im vergangenen Sommer. “Bayern 3 - Die Nacht” (in der Nacht von Freitag auf Samstag) - in den Jahren zuvor nur in den zwölf kalendarischen Sommerwochen zu hören - blieb auch im Herbst im Programm und nun schon seit fast eineinhalb Jahren on Air. Aus einer Nachtsendung wurden also zwei. Unklar ist, wieso die Verantwortlichen sich genau jetzt für ein vollständiges 24-Stunden-Programm aussprechen. Beim bayerischen Rundfunk ist man jedenfalls stolz darauf. Wer die Nachtsendungen moderieren wird, soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Geplant ist wohl ein wöchentlicher Wechsel - ob für die zusätzlichen Schichten neue Moderatoren eingekauft werden, oder ob bisherige Mitarbeiter mehr arbeiten werden, ist nicht klar.
Unklar ist auch, ob es Änderungen im Tagesprogramm der Popwelle geben wird. Genaue Programmabläufe für das neue Jahr wurden von Bayern 3 nicht veröffentlicht. Sollte man am bayerischen Radiomarkt allerdings wirklich etwas drehen wollen, müsste mehr geschehen als die Hereinnahme eines eigenen Nachtprogramms. Immerhin: Wie der Flurfunk meldet, produziert man derzeit ein neues Jinglepaket in den USA.