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Sat.1 gibt «R.I.S.» den Todesstoß

von  |  Quelle: Sat.1/Quotenmeter.de
Mit vielen verschiedenen Trailern und Cross-Media-Kampagnen kündigte Sat.1 die neuen Folgen der eigenproduzierten Serie «R.I.S.» an, aber bereits nach drei Wochen kippt der Sender den neuen Donnerstagabend.

Gerade einmal drei Wochen hielt der Berliner Fernsehsender Sat.1 die Programmierung des Donnerstagabends durch, nun baut man um und gibt der eigenproduzierten Serie «R.I.S. – Die Sprache der Toten» den endgültigen Todesstoß.

Unter der Leitung vom früheren Sat.1-Geschäftsführer Roger Schawinski wurde im Sommer 2006 die Serie entwickelt, mit der der Sender auf die US-Krimiwelle erfolgreich aufspringen wollte. Ende März 2007 schickte man die Serie mit Julian Weigend als Philip Jacobi auf Sendung. Die Premiere verlief nach Plan, es schalteten am Sonntagabend um 21.15 Uhr über drei Millionen Zuschauer ein. Wurde zu Beginn noch ein Marktanteil von 12,6 Prozent bei den Werberelevanten eingefahren, fiel dieser in der zweiten Woche auf zehn Prozent, Folge drei sahen nur noch acht Prozent der 14- bis 49-Jährigen. Nach zwölf Episoden und furchtbaren Einschaltquoten war Mitte Juni 2007 vorerst Schluss, die Fortsetzung aber schon in trockenen Tüchern.

Die qualitativen Fehlentwicklungen wurden seither kaum behoben, so bewegt sich die Serie auf einem zu schnellen Niveau. Das große Vorbild «CSI» erklärte zu Beginn noch die einzelnen Sachverhalte, etwa, dass Luminol Blutspuren sichtbar macht. Ein weiteres Problem war, dass «R.I.S.» fast eine reine Studioproduktion ist und kaum widerspiegelte, dass man sich in Berlin befindet. Auch die Kameraflüge wurden häufig mehrfach verwendet, in amerikanischen Serien ist diese Arbeitsweise nicht erlaubt.




Mit dem Sendeplatz hat sich der Berliner Fernsehsender Sat.1 keinen Gefallen getan. Zunächst kündigte man die Krimi-Serie direkt nach «Deadline» und gegen «CSI» an – donnerstags um 21.15 Uhr sollte das Team um Philip Jacobi (Bild) Quoten holen. Doch bevor man die offizielle Programmwoche publizierte, änderten die Verantwortlichen die Pläne und zeigten zunächst «Navy CIS»-Wiederholungen, gefolgt von «R.I.S.» um 22.15 Uhr. Mitte November 2007 sagte Sat.1-Geschäftsführer Matthias Alberti, dass «R.I.S.» von «Navy CIS» am Donnerstag profitieren sollte. Zwar hatte dies schon am Sonntag nicht geklappt, aber Alberti war sich sicher: „Der Umschaltimpuls um 21.15 Uhr ist zudem ein anderer als um 22.15 Uhr.“

Ab 3. Januar 2008 gibt Sat.1 nun die Hoffnung auf und verlegt «R.I.S.» auf den 23.15 Uhr-Sendeplatz. Derzeit läuft hier die qualitativ schwache Jerry Bruckheimer-Serie «E-Ring», die in den USA vorzeitig abgesetzt wurde. Diese rückt auf den 22.15 Uhr-Slot vor und soll mehr Zuschauer begeistern als die Serie von Producers at Work.

Für gleich zwei Menschen ist die Erfolgsbilanz derzeit mager. Auf der einen Seite wäre hier Matthias Alberti (Bild), der seit elf Monaten Geschäftsführer von Sat.1 ist und noch keinen Erfolg - außer die Filme am Montag und Dienstag - verbuchen konnte. Sämtliche Planungen wie der neue Vorabend, der Krimi-Donnerstag und der Doku-Mittwoch gingen katastrophal baden. Auf der anderen Seite wäre noch Christian Popp, der mit der ProSiebenSat.1-Produktionsfirma Producers at Work ausschließlich Flops produziert hat. Weder «Schmetterlinge im Bauch», die ORF-Serie «Mitten im Achten», noch «R.I.S.» interessierte die Fernsehzuschauer.

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