„Endlich ist es soweit“ kündigte ProSieben schon vor wenigen Tagen an. Deutschland legt den Schalter um und sitzt für fünf Minuten im Dunkeln. Worum es geht? Am Samstag sollen im Rahmen der Aktion „Licht aus! Für unser Klima“ zwischen 20:00 Uhr und 20:05 Uhr in ganz Deutschland die Lichter ausgeschaltet werden.
Dabei handelt es sich um eine bundesweite Aktion von „Bild“, „BUND“, „Greenpeace“, „WWF“, „Google“ und ProSieben. Dem Münchener Sender ist dieses Ereignis sogar eine eigene Sendung Wert: Eine Sondersendung von «Galileo» soll am Samstagabend beobachten, wer sich überhaupt an der Aktion beteiligt. 220 bekannte Gebäude bleiben in jedem Fall dunkel – darunter das Schloss Neuschwanstein, das Brandenburger Tor, der Dresdner Zwinger und der Kölner Dom.
Selbst Hamburger Alsterhaus und die Reeperbahn, das Münchener Hofbräuhaus und das Deutsche Eck in Koblenz sind an der „Licht aus!“-Aktion beteiligt, gab ProSieben stolz zu Protokoll. Und nicht nur das: Auch Promis wie Frank Elstner, Rainhard Fendrich, Eva Padberg, Florian Silbereisen und Veronica Ferres wollen sich für fünf Minuten in dunklen Räumen aufhalten, um das Klima zu schützen.
Wie lange die «Galileo»-Sendung dauern wird, ist noch nicht klar, denn sollten sich zu viele Menschen an der Aktion beteiligen, droht womöglich sogar ein Stromausfall, der selbst über die Grenzen Deutschlands hinaus zu spüren sein könnte. „Wenn zu viele Menschen mitmachen, drohen ernste Gefahren für das gesamte europäische Stromnetz“, sagte Klaus Kleinekorte, Geschäftsführer von RWE Transportnetz Strom, gegenüber der „Berliner Morgenpost“. „Wir warnen nicht davor, aber theoretisch besteht die Möglichkeit einer Störung“, so RWE-Sprecher Marian Rappl. „Wir halten ständig 3000 Megawatt Regelenergie für Schwankungen bereit, die jeweils bei Bedarf eingeschaltet werden können.“ Sollte das zu wenig sein, könnte es kritisch werden, betonte er im Gespräch mit der Zeitung.
„Ganz unkritisch ist das Unterfangen nicht - alles hängt davon ab, wie viele Menschen mitmachen“, machte auch Stefan Tenbohlen vom Institut für Energieübertragung und Hochspannungstechnik (IEH) der Uni Stuttgart gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ deutlich. Er würde seine Hand „nicht dafür ins Feuer legen, dass alles glatt geht“. Bei ProSieben sieht man der Aktion derweil gelassen entgegen: „Wir sind seit Monaten mit den Stromversorgern im Gespräch. Alle Seiten hatten genügend Zeit, sich auf die Aktion vorzubereiten“, so ProSieben-Sprecher Patrick Kügle gegenüber Quotenmeter.de.
Und sollte durch „Licht aus!“ tatsächlich die europäische Stromversorgung lahm gelegt werden, hat der Sender immerhin schon das nächste Thema für «Galileo Mystery».