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«Panorama» für die Alten, «Spiegel TV» für die Jungen

von  |  Quelle: Quotenmeter.de
Politmagazine haben es in Zeiten der Großen Koalition nicht leicht. Doch die Zuschauerzahlen sind oft längst nicht so schlecht wie vermutet.

Die Koalition ist groß, doch trotzdem gehen den Machern der Politmagazine die Themen nicht aus. Auch den Zuschauern ist das Interesse an «Monitor» & Co. nicht abhanden gekommen – viele Magazine schnitten seit September 2007, also dem Beginn des Fernsehjahres, sogar besser ab als zuvor.

Größer Gewinner ist das ARD-Magazin «Panorama», das am Donnerstagabend um 21:45 Uhr im Schnitt 3,55 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 13,5 Prozent erreichte – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum konnte die von Anja Reschke moderierte Sendung damit mehr als 400.000 Zuschauer hinzugewinnen. Auch für die Kollegen von «Monitor», die auf dem gleichen Sendeplatz an den Start gehen, ging es nach oben: Mit 3,45 Millionen Zuschauern liegt die Sendung weiterhin auf dem zweiten Platz.

Die gleiche Reichweite holten auch die Kollegen vom ZDF, die Woche für Woche dienstags um 21:00 Uhr mit «Frontal 21» punkten wollen. Da der Marktanteil mit 10,8 Prozent beim Gesamtpublikum allerdings geringer ausfällt, müssen die Mainzer um Moderator Theo Koll bislang nur mit Platz drei Vorlieb nehmen, nachdem zuletzt stets der erste Rang drin war.


Auffällig: Ein Großteil der Politmagazine konnte seine Zuschauerzahlen ausbauen, was besonders ARD-Programmdirektor Günter Struve freuen dürfte. Obwohl sämtliche Magazine der ARD um ein Drittel auf nur noch 30 Minuten Sendezeit gekürzt wurden, finden die Zuschauer offenbar allmählich zurück. Allerdings gibt es auch Negativbeispiele: Vor allem «Report Mainz» und «Fakt» tun sich am Montagabend um 21:45 Uhr schwer. «Fakt» ist der mit Abstand größte Verlierer und brachte es seit September 2007 bislang nur auf 2,39 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 8,1 Prozent beim Gesamtpublikum – innerhalb eines Jahres verlor die Sendung genau einen Prozentpunkt.

Ähnlich schwache Zuschauerzahlen fährt darüber hinaus das «auslandsjournal» des ZDF ein, das wohl nicht zuletzt deshalb im kommenden Jahr auf einen späteren Sendeplatz geschoben wird. Donnerstags um 21:15 Uhr sah es in den vergangenen Monaten mit gerade mal noch 2,36 Millionen Zuschauern und 7,6 Prozent Marktanteil alles andere als üppig aus. Damit konnten die ohnehin schon schwachen Werte des Vorjahres noch einmal unterboten werden. Bergab geht es zudem für das einzige private Politmagazin: Kam «Spiegel TV» vor einem Jahr noch auf 1,85 Millionen Zuschauer und 9,4 Prozent Marktanteil, erreichte die RTL-Sendung seit September 2007 nur noch 1,77 Millionen Zuschauer bei einem Marktanteil von 8,0 Prozent.

Damit belegt «Spiegel TV» in puncto Reichweite momentan den letzten Platz – bei den 14- bis 49-Jährigen rangiert das Magazin hingegen vorne. Doch auch hier gibt es Negatives zu berichten: Die Reichweite blieb mit 1,10 Millionen jungen Zuschauern zwar nahezu stabil, doch der Marktanteil brach um einen Prozentpunkt auf nur noch 11,2 Prozent ein. Immerhin schneidet das RTL-Magazin noch deutlich besser ab als die öffentlich-rechtliche Konkurrenz.


Größter Gewinner ist hier überraschend das ARD-Magazin «Report München», das mit 790.000 jungen Zuschauern die größte Reichweite nach «Spiegel TV» einfahren kann und sich somit von Platz fünf auf Position zwei verbesserte. «Frontal 21» konnte auf den zweiten Platz verdrängt werden und brachte es in den ersten drei Monaten dieses Fernsehjahres bislang auf 0,76 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer und 5,7 Prozent Marktanteil. Mit 6,2 Prozent holte übrigens «Panorama» den höchsten Wert aller öffentlich-rechtlicher Politmagazine.

Schlusslichter sind in dieser Gruppe «Fakt» mit nur 4,6 Prozent und das «auslandsjournal», das seit September 2007 im Schnitt nur 3,1 Prozent der jungen Zuschauer erreichte. Vor allem die geringe Reichweite sollte Grund zum Aufrütteln sein: Gerade einmal 390.000 Menschen der jungen Zuschauergruppe verfolgte das Magazin – damit verlor die Sendung innerhalb eines Jahres rund ein Drittel ihrer 14- bis 49-jährigen Zuschauer.

© AGF in Zusammenarbeit mit der GfK/TV Scope/media control. Zuschauer ab 3 Jahren und 14-49 Jahre (Vorläufige Daten), BRD gesamt/ Fernsehpanel D+EU Millionen und Marktanteile in %.
Kurz-URL: qmde.de/24021
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