Die Bild-Zeitung kehrt zurück – mit einem Platz in den «Böhmischen Dörfern».
Tagesschau. Wenn eines in dieser Woche zum Schießen komisch war, dann ein Umfrageergebnis der Programmzeitschrift „TV Digital“. Die erfolgreichste Nachrichtensendung im deutschen Fernsehen, die «Tagesschau», hat Verständigungsprobleme. Konkret heißt das, dass 100 Prozent der Befragten nicht weiß, was eine „Vorteilsabschöpfung“ ist. Halb so schlimm, schließlich ist das Wort nicht im alltäglichen Sprachgebrauch zu finden. Dennoch sollte man sich fragen, warum es überhaupt so weit gekommen ist? Die «Tagesschau» hätte von Anfang an ein wenig verständlicher argumentieren müssen. Oder wie war das mit dem Bildungsauftrag?
Hape Kerkeling. Bei seinem letzten TV-Auftritt bei «Maybrit Illner» sprach der Entertainer über sein Buch «Ich bin dann mal weg», welches ein Bestseller wurde. Kerkeling äußerte sich auch über die ProSieben-Show «Das große Promi-Pilgern»: Er bezeichnete die Sendung als „bedauernswerter Auswuchs“ und dass so etwas ihn „traurig stimme“. Seien wir mal ehrlich: Wer hätte ansonsten das gute Recht, die ProSieben-Show zu kritisieren (und das natürlich mit Recht)? Schade, dass Kerkeling bis Ende 2008 pausieren möchte. Ein paar weitere Meinungen wären sicherlich sehr interessant geworden.
Bild-Zeitung. Liebe Leser, auch wenn es Sie vielleicht langsam nervt, aber auch in dieser Ausgabe hat sich die "Bild"-Zeitung einen Platz erschrieben. Als am Sonntag der «Tatort» ausgestrahlt wurde, konnten die Zuschauer eine Anleitung zum Selbstmord sehen, schrieb die "Bild". Das Blatt bauscht es zu einem Skandal der feinsten Sorte hoch und spricht - natürlich – mit Experten. Laut wird Kritik geübt, aber bei "Bild Online" sind ganz nebenbei in einer Bildergalerie die angesprochenen Szenen aus dem «Tatort» zu sehen – zufällig erklären ebenfalls die Bildunterschriften die als Skandal benannte Anleitung zum Selbstmord. Kurz gesagt: Es wird das praktiziert, was kritisiert wird. Eine Anleitung zum Selbstmord. So muss ernszunehmender Journalismus aussehen. So, und nicht anders. Ganz ehrlich.
Die «Böhmischen Dörfer» gehen in eine kleine Pause. Am Freitag, den 28. Dezember 2007, kehrt die wöchentliche Kolumne aber zurück. Frohe Weihnachten!