Große Geschichtsfilme, garniert mit einer Liebesgeschichte - spätestens seit «Die Sturmflut», «Dresden» & Co. weiß man, dass diese Kombination im deutschen Fernsehen derzeit unschlagbar ist. Entsprechend erfolgreich war der ARD-Zweiteiler «Die Flucht» mit, der von mehr als elf Millionen Zuschauern gesehen wurde. Kein anderer Sender konnte gegen den Film-Hit des Jahres mithalten.
Ärger gab es für Thomas Gottschalk: Der ZDF-Moderator bezeichnete in seiner Sendung bei einer Wette Bierdosen als „Hartz IV-Stelzen“ und fiel damit besonders beim „Erwerbslosen Forum Deutschland“ in Ungnade. In einem offenen Brief, der auch an ZDF-Intendant Markus Schächter geschickt wurde, fordert das Forum nun eine Entschuldigung oder Richtigstellung. Zwar habe Gottschalk noch während der Sendung gesagt, dass sein Spruch „völlig daneben“gewesen sein - doch als Entschuldigung wird das offenbar nicht akzeptiert. Er entstehe der Eindruck, die Sendung schiebe „Hartz IV-Betroffene per se in die Kategorie ‚Säufer’“, hieß es in dem Brief.
Neidisch konnten die Verantwortlichen von Sat.1 ins Nachbarland Frankreich blicken: Während hierzulande die Telenovela «Verliebt in Berlin» ins Quoten-Nirwana stürzte, erzielte «Le Destin de Lisa» dort Marktanteile von mehr als 50 Prozent. Jens Richter, Geschäftsführer von SevenOne International: „Die Telenovela ist ein großer Erfolg in Frankreich. Wir freuen uns, «Le destin de Lisa» bei TF1 ausstrahlen zu können. Die fantastischen Quoten beweisen, dass die Telenovela von Sat.1 den Nerv der französischen Zuschauer trifft.“ Ein bisschen Wehmut war in dieser Aussage sicherlich auch dabei…
Ex-Radsport-Star Jan Ullrich nahm bei Reinhold Beckmann Platz, doch anstatt eines kuschligen Talks gab es harte Fragen. Zu hart? Einem Bericht zufolge hätten Beckmann und Ullrich vor der Sendung vereinbart, nicht über das schwebende Doping-Verfahren zu sprechen. Zudem sei dem ehemaligen Sportler zugesichert worden, er und seine Frau seien die alleinigen Gäste, werden die Anwälte des Ex-Radprofis in der "Bild" zitiert. Angeblich hätte die «Beckmann»-Redaktion auch zugestimmt, dass Ullrich die Aufzeichung vor der Ausstrahlung am Abend sehen dürfe - um Passagen, die dem Strafverfahren schaden könnten, entfernen zu können. Weil sich Beckmann an diese Zusagen nicht gehalten hat, hatten Ullrich und dessen Anwälte schließlich die Wiederholung der Sendung verboten.
Der Schock saß vor zwei Jahren tief: Nur 11,2 Prozent aller Zuschauer sahen den Vorentscheid zum «Eurovision Song Contest». Die Folge: Erneut musste ein neues Konzept her. Zwar war die Country-Band Texas Lightning daraufhin beim Grand Prix nur wenig erfolgreich, aber immerhin stimmten die Quoten der Auswahl-Show. In diesem Jahr wurde Roger Cicero vom Publikum gewählt – übrigens stimmten auch die Quoten: 4,60 Millionen Menschen sahen zu und auch in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen lief es mit 12,1 Prozent gut. An Marktanteile von mehr als 25 Prozent war allerdings längst nicht mehr zu denken.
Mit Boxkämpfen war unterdessen richtig Quote zu machen: Als Wladimir Klitschko gegen Ray Austin kämpfte, erreichte RTL fast 13 Millionen Zuschauer. Wenige Wochen später verfolgten im Durchschnitt 15,99 Millionen Zuschauer den Zwölf-Runden-Kampf von Henry Maske - damit erreichte dessen Comeback aus der Münchener Olympiahalle den vierten Platz in der Hitliste der meist gesehenen Boxkämpfe bei RTL. Ach ja: Auch Stefan Raab boxte einmal wieder – natürlich gegen Regina Halmich. Teilweise sahen knapp zehn Millionen Menschen die ProSieben-Übertragung – satte 43,5 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe.