Die deutschen Fernsehzuschauer ahnten offenbar nichts Gutes: Den schwachen 19. Platz von Roger Cicero beim «Eurovision Song Contest» verfolgten diesmal deutlich weniger Menschen als den Auftritt der Country-Band Texas Lightning vor einem Jahr. Im Schnitt erreichte die Übertragung des Musikwettbewerbs aus Helsinki 7,38 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren sowie einen Marktanteil von 29,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Damit ist man wieder auf dem Niveau von vor zwei Jahren angelangt - den enttäuschenden letzten Platz von Gracia verfolgten damals "nur" 7,01 Millionen Menschen. Im vergangenen Jahr fieberten noch 10,49 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten mit Olli Dittrich & Co.
Schnelles Ende für «Wickerts Bücher»: An den Zuschauerzahlen habe das Aus nicht gelegen, betonte der ehemalige «Tagesthemen»-Moderator, der seine Sendung offenbar freiwillig aufgab. „Die Quoten waren für eine Sendung dieser Art normal.“ ARD-Programmdirektor Günter Struve und NDR-Intendant Jobst Plog wollten Wickert sogar noch umstimmen, betonte er. Grund für Wickerts Entscheidung, die Sendung zu beenden, sei die große Vorbereitungszeit gewesen - Zeit, die ihm fehlt, um selbst zu schreiben.
Mit Mark Medlock konnte endlich ein vierten Superstar gefunden werden. Die Quoten der großen Finalshow waren sehr gut, konnten aber keine neuen Rekorde aufstellen. Durchschnittlich erreichte die Primetime-Show 5,38 Millionen Fernsehzuschauer ab drei Jahren, was für einen Marktanteil von 19,5 Prozent beim Gesamtpublikum reichte. Was den Verantwortlichen von RTL kaum schmecken dürfte: Das deutlich spannendere Finale der vergangenen Staffel erreichte im vergangenen Jahr noch 7,04 Millionen Menschen. Vor allem die Jüngeren fehlten: 3,32 Millionen 14- bis 49-Jährige bescherten dem Kölner Sender bei sommerlichem Wetter einen Marktanteil von 33,4 Prozent. Das Ende der dritten Staffel kam noch auf 4,44 Millionen junge Zuschauer - der Marktanteil lag damals mit 34,5 Prozent allerdings auf einem ähnlichen Niveau.
Deutlich weniger Grund zur Freude lieferten hingegen die Sitcoms «Mitten im Leben» und «Kinder, Kinder» am Freitagabend – in beiden Fällen stimmten die Zuschauerzahlen nicht. Fortsetzungen: Ausgeschlossen.
Oliver Pocher zur ARD? Wer hätte das gedacht. Dabei handelte es sich im Mai 2007 allerdings nicht etwa um einen verspäteten Aprilscherz. Der zuletzt lustlosen Harald Schmidt holte sich mit Oliver Pocher einen jungen Partner zur Seite. Pocher zu der überraschenden Personalie: „Ich nehme die sportliche Herausforderung an, mit Herrn Schmidt und neben Herrn Silbereisen den Jugendwahn bei der ARD weiter voranzutreiben.“ Bei ProSieben dürfte man überrascht gewesen sein: „Wir haben die Entscheidung Oliver Pochers zur Kenntnis genommen. Wir können und wollen uns dem Wunsch, eine gemeinsame Sendung mit Harald Schmidt zu moderieren, nicht entgegen stellen“, hieß es von Seiten des Senders.
Dagegen gab es von anderer Stelle Positives zu vermelden: Der Münchener Sender kündigte von seiner hoch gelobten Serie «Stromberg» eine vierte Staffel an. „«Stromberg» hat mit der dritten Staffel bewiesen, dass er auch die breite Masse begeistern kann“, sagte ProSieben-Geschäftsführer Jobst Benthues gegenüber Quotenmeter.de Die erste Staffel sei „fast untergegangen“, während der zweiten Staffel wurde die Serie zum „Insider-Tipp“ und nun sei die Serie „ins öffentliche Bewusstsein gelangt.“
Auch die Casting-Show «Germany’s Next Topmodel» soll im kommenden Jahr weitergehen. Die Final-Quoten der zweiten Staffel zeigten, warum: Mit 4,49 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 29,7 Prozent lief es für den Münchener Sender hervorragend.