Gleich zu Beginn des neuen Jahres feiern die «Tagesthemen» ihren 30. Geburtstag, doch viel Grund zum Jubeln gibt es für die Verantwortlichen derzeit nicht. Unregelmäßige Sendezeiten, oft schwer verständliche Meldungen und farblose Moderatoren, die noch längst nicht die Bekanntheit ihrer Vorgänger haben.
Klar, dass angesichts der vielen Problemzonen die Zuschauerzahlen derzeit meist schlecht sind - auch wenn man das in den Führungsetagen offenbar noch nicht so recht wahr haben will. "Von schwächelnden «Tagesthemen» kann keine Rede sein. Alle Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender leiden vielmehr am allgemeinen Trend zur Entpolitisierung der Gesellschaft", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust nun gegenüber den "Stuttgarter Nachrichten".
Dies dürfe aber nicht dazu führen, dass das Gesamtkonzept der Sendung infrage gestellt werde, so Boudgoust weiter. "Unaufgeregt und mit Augenmaß" solle eine Reform der «Tagesthemen» durchgeführt werden, lautet sein Appell. "Wir sehen unseren Schwerpunkt weiterhin in der Vermittlung auch komplexer, sperriger Inhalte und werden nun nicht etwa mit Boulevardthemen auf die Quote schielen."
Das Problem ist laut Boudgoust von den Intendanten "längst erkannt" worden und soll im neuen Jahr thematisiert werden. Wohin der Weg der «Tagesthemen» führt, bleibt allerdings wohl noch abzuwarten.