Sonntagsfragen

Sonntagsfragen an Julia Nicolas (Teil II)

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Die erste «Big Brother»-Woche ist vorrüber - wie zufrieden ist RTL II mit den Einschaltquoten der Sendung? Julia Nicolas sprach mit Manuel Weis über die Reality-Show. Themen außerdem: «Frauentausch», der inzwischen abgesetzte Coaching-Talk «Der Requardt» und das Problem am Vorabend.

Bin ich eigentlich zu gemein, wenn ich sage, dass «Big Brother» die letzte Rettung am Vorabend ist. Was Eigenproduktionen betrifft, funktionierte sonst ja nichts am RTL II-Vorabend.
Ja, sehr gemein... Aber es stimmt, dass wir uns im Herbst, was den Vorabend anbelangt, quotentechnisch nicht mit Ruhm bekleckert haben. Qualitativ waren die Programme aber nicht schlecht. Und wer nichts ausprobiert, kann auch keine neuen erfolgreichen Programme generieren. Deshalb werden wir auch weiter an neuen Ideen arbeiten und Formate pilotieren. Nur weil wir letztes Jahr nicht reüssiert haben, heißt das ja nicht, dass wir nie mehr erfolgreich sind. Und das Schlimmste wäre, wenn uns die Kreativität aber auch der Mut verlässt.

Der letzte Flop war «Der Requardt» - damals hielt man sich die Möglichkeiten für eine Fortsetzung des Coaching-Talks aber noch offen. Ist denn nun schon alles eingemottet?
Wir haben die Studiodeko mittlerweile eingelagert, werden aber hoffentlich weiterhin mit Michael Requardt zusammenarbeiten. Er selbst ist ein toller Typ, der sicherlich viel Potential hat. Auch mit ihm arbeiten wir an neuen Ideen.

Also wird seine bisherige Sendung nicht wiederbelebt?
Nein, das haben wir nicht vor.

«Big Brother» läuft erfolgreich am Vorabend - da wäre doch die Idee nahe liegend im Herbst ein weiteres Reality-Format zu starten. «Der goldene Käfig» wäre zu haben, oder andere Dinge.
«Der goldene Käfig» ist mir zu «Big Brother»-ähnlich. Wir haben das Original, wir brauchen keine Adaption. Diese Bemühung hat in der Vergangenheit niemandem Glück gebracht. Mich wundert es ohnehin, dass in Holland beide Formate so gut nebeneinander bestehen, ohne sich zu kannibalisieren. Ich glaube, dass wir den Zuschauern nach einer Staffel «Big Brother» eine Pause gönnen müssen. Deswegen werden wir dort kein so inhaltliches ähnliches Reality-Format starten.

Und wöchentlich? Wie «Survivor» beispielsweise?
In der Richtung ist nichts geplant. Dieses Format hatten wir auch bereits zwei Mal im Programm. Und es hat seine Tücken. Unangenehme Faktoren wie Hitze, Hunger, Luftfeuchtigkeit etc. lassen sich eben sehr schwer bebildern und transportieren. Ebenso glaube ich nur bedingt an klassische Reality-Formate, die ausschließlich von EBs gecovert werden. Da haben wir bei «Big Brother» - mit einem von unbemannten, festen Kameras bestückten Haus - entscheidende Vorteile. Uns entgeht tatsächlich nichts.

Sehr erfolgreich läuft der «Frauentausch» - aber auch hier besteht das Problem der Übersättigung. Wäre da eine Pause im Sommer nicht angebracht?
Wir haben in der Tat über eine Pause von «Frauentausch» nachgedacht. Kein Sender will mit Quantität eine seiner besten Marken überstrapazieren und somit gefährden. Wir schauen uns zur Zeit die Quotenverläufe ganz genau an. Noch scheint es jedoch keine massiven Abnutzungserscheinungen zu geben, und somit ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. In jedem Fall denken wir über mehr Erstausstrahlungen und weniger Wiederholungen nach.

«Big Brother» läuft seit einer Woche - sie hatten eine tolle Start-Quote und auch die Zusammenfassungen können sich sehen lassen. Sind sie also rundum zufrieden?
Natürlich sind wir sehr zufrieden! Aber leider muss man die ersten Wochen abwarten. Bei den zwischenmenschlichen Entwicklungen im Haus bin ich aber sehr guter Dinge. Unsere gute Besetzung zahlt sich jetzt schon aus.

Dennoch: Geplant ist, dass die Liveshows ab April wieder auf den Platz um 21.15 Uhr rücken. Warum?
Wir starten Ende Januar die neue Show «Die Wahrheit - Und nichts als die Wahrheit» - ein Format, das sehr gut zu «Big Brother» passt. Deswegen wird das im Anschluss an die Liveshow zu sehen sein. Wenn wir damit durch sind, werden unsere Kochprofis auf bewährtem Sendeplatz, also montags um 20.15 Uhr, zurückkehren und der Große Bruder darf um 21.15 Uhr ran.

Vielen Dank für das Interview.

Kurz-URL: qmde.de/24635
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