In dieser Woche sorgte die ARD mit Berichten über Blutdoping-Vorwürfe gegen zahlreiche Sportler für Schlagzeilen. Der Vorwurf: Sie hätten die Dienste einer Wiener Blutbank in Anspruch genommen.
Ohne die Nennung konkreter Namen stellte der Sender unter anderem Radsportler und Biathleten und Doping-Verdacht. Rund zwei Drittel der Athleten stammten aus Deutschland, hieß es. Doch Beweise konnte der Sender nicht vorlegen, weshalb schnell Empörung die Runde machte. Der Deutsche Ski-Verband (DSV) kündigte daraufhin rechtliche Schritte ein gegen die verantwortlichen Redakteure - nicht aber die ARD selbst - an.
Bei der ARD ruderte man inzwischen zurück und sprach von "journalistischen Fehlern". Und man ging sogar noch einen Schritt weiter: "Es ist nicht vertretbar und mit unserer Berufsauffassung nicht vereinbar, wenn solche Pauschalverdächtigungen erhoben werden, ohne dafür belegbare und nachprüfbare Fakten zu haben", sagte Sport-Moderator Michael Antwerpes unmittelbar vor der Übertragung eines Biathlon-Rennens vor laufender Kamera.
Der DSV hat die Entschuldigung der ARD inzwischen angenommen, will aber die eingeleiteten rechtlichen Schritte nicht rückgängig machen. Zurück bleibt ein fader Beigeschmack und die Frage, weshalb die Vorwürfe öffentlich gemacht wurden, wenngleich klar war, keinerlei Beweismitteil in der Hand zu haben. Von Seiten des Senders heißt es nun, dass man weiter recherchieren möchte. Der Glaubwürdigkeit hat die vorschnelle Aktion jedenfalls stark geschadet.