Es geschehen offensichtlich doch noch Zeichen und Wunder: In Woche eins nach dem Serien-Flop «Deadline» programmierte Sat.1 gleich zwei Wiederholungen des US-Erfolgs «Navy CIS» im Abendprogramm. Ein lohnenswerter Schritt, der durch RTL noch begünstigt wurde.
Weil die Kollegen mit «Post Mortem» und «Die Anwälte» alles andere als erfolgreich waren, hatte Sat.1 ausnahmsweise einmal leichtes Spiel. So erreichte «Navy CIS» um 20:15 Uhr im Schnitt 2,82 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von 8,9 Prozent beim Gesamtpublikum entsprach - im Vergleich zu «Deadline» konnten die Zahlen innerhalb einer Woche damit nahezu verdoppelt werden. Doch noch wichtiger: In der Zielgruppe lag die US-Serie mit 1,77 Millionen jungen Zuschauern und einem Marktanteil von genau 14,0 Prozent weit oberhalb des Senderschnitts.
Richtig fantastisch schnitten die Berliner allerdings um 21:15 Uhr mit einer weiteren «Navy CIS»-Wiederholung ab. 2,18 Millionen 14- bis 49-Jährige und ein Marktanteil von 17,2 Prozent machten das Ermittler-Team zum klaren Marktführer um diese Uhrzeit - offenbar profitierte Sat.1 sehr deutlich von der «CSI»-Pause bei RTL. Beim Gesamtpublikum erreichte die Serie durchschnittlich 3,58 Millionen Zuschauer und kaum noch für möglich gehaltene 11,9 Prozent Marktanteil.
Dank des erfolgreichen Vorprogramms überzeugte im Anschluss auch die bislang stets quotenschwache Serie «E-Ring»: 2,29 Millionen Zuschauer entsprachen einem Marktanteil von 10,5 Prozent beim Gesamtpublikum. In der Zielgruppe schalteten 13,2 Prozent der Werberelevanten ein, was besonders deshalb erstaunlich ist, weil gleichzeitig das RTL-Dschungelcamp fast ein Drittel des jungen Publikums unterhalten konnte. Um 23:15 Uhr brachte es schließlich die längst verlorene deutsche Produktion «R.I.S.» noch auf solide 11,3 Prozent sowie insgesamt 1,39 Millionen Zuschauer.
Am Ende des Tages stand bei Sat.1 daher ein überraschend starker Marktanteil von 13,0 Prozent bei den Werberelevanten auf der Uhr - damit hatten wohl selbst die Verantwortlichen nicht gerechnet. Doch spätestens wenn die deutsche Serie «GSG 9» am Donnerstagabend zurückkehrt, beginnt für den Sender wieder das Zittern. Vorerst darf man sich allerdings über einen der seltenen Achtungserfolge freuen.