Die Bezahlsendersparte KirchPayTV hat als zweites Unternehmen der angeschlagenen KirchGruppe einen Insolvenzantrag gestellt. Der Antrag sei beim Amtsgericht München eingereicht worden, bestätigte das Unternehmen.
Premiere will nach Informationen aus Unternehmenskreisen versuchen, ohne einen Insolvenzantrag zu überleben. Durch einen Insolvenzantrag der Muttergesellschaft könne sich der Sender von der KirchGruppe lösen und die Sanierung dadurch sogar erleichtern, hieß es in Branchenkreisen.
Quotenmeter.de berichtete bereits am 4. Mai über die bevorstehende Insolvenz von KirchPayTV.
Die KirchPayTV ist neben der insolventen KirchMedia die zweite Säule im Geschäftsmodell der KirchGruppe. In der Dachgesellschaft für das Abonnentenfernsehen sind die Beteiligungen im Bezahlfernsehen und ein Rechtestock für PayTV- Programme gebündelt. Der verlustreiche Sender Premiere gehört zu 100 Prozent zur KirchPayTV und bildet deren Kernstück.
Premiere machte in den vergangenen Jahren Milliardenverluste. Sie werden in der Branche auf vier Milliarden Euro geschätzt. 2001 stieg das Minus vor Steuern und Zinsen noch einmal auf 989 Millionen Euro. Der Umsatz ging leicht auf 813,1 Millionen Euro zurück. Die Zahl der Abonnenten stagnierte bei 2,4 Millionen Kunden und blieb damit weit hinter den ursprünglichen Planungen zurück.