An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Gebührenerhöhung.
Wäre man böse, könnte man zwei Nachrichten von Wochenbeginn in einem Atemzug nennen und zugleich das komplette öffentlich-rechtliche Fernsehsystem in Deutschland infrage stellen. Nachricht eins: „Die Rundfunkgebühren werden ab 2009 um 95 Cent pro Monat steigen“. Nachricht zwei: „ZDF nimmt weitere US-Soap ins Programm“. Neben „Reich und schön“ darf sich das Publikum also fortan auf ein weiteres Format mit Tiefgang freuen.
Da ist es nur richtig, dass die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Öffentlich-Rechtlichen – kurz: KZEDFDÖR… äh: KEF – das ZDF gegenüber der ARD ein bisschen bevorzugt und die Mainzer mit eine größeren Erhöhung der Gebühren beschenkt. Natürlich sehr zum Ärger der ARD-Kollegen, die schließlich auch in Zukunft irgendwie das Geld für „Sturm der Liebe“, „Rote Rosen“ und „Marienhof“ aufbringen müssen.
Nun steht also Sparen auf der Tagesordnung. Stellt sich nur die Frage: Wo? Die täglichen Quotenbringer gelten als unantastbar. Und wer wollte schon auf lustige Zoogeschichten über Knut oder den vorabendlichen Ratespaß mit Jörg Pilawa verzichten? Und ein Duo wie Harald Schmidt und Oliver Pocher muss ja auch bezahlt werden. Genauso wie die Olympischen Spiele, die Fußball-EM und die Bundesliga.
Wo stünde das Erste nur ohne diese teuren Einkäufe? Wahrscheinlich lägen die Marktanteile irgendwo im Bereich zwischen 9Live und RTL II. Mit dem Unterschied, dass man ja immerhin noch Anne Will hat, die sonntags den Politikern mal so richtigen die Leviten liest. Also komm schon, liebe KEF. Gib Onkel Raff noch ein bisschen mehr Geld. Für so viel Qualität auf einen Schlag zahlen wir doch gerne etwas mehr.
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Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.