«Böhmische Dörfer»: Promilleshow und ‚Der Fall Raymund R.‘

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Thema in dieser Woche: Hugo Egon Balders neues Showkonzept und Kritik vom «Superstar»-kandidaten Raymund R. .


Hugo Egon Balder. Sein neuster Streich: „Der Klügere kippt nach“. Und ja, Ihre erste Assziation sollte stimmen: Es geht ums Betrinken. „Man trifft sich um 20.00 Uhr, es wird gebechert und über aktuelle politische Themen diskutiert.“ Wigald Boning soll moderieren. „Er müsste das Gespräch ab und zu unterbrechen, dann wird nachgekippt“, so Balder. Aber kein Sender interessiere sich dafür, dagegen habe Balder schon einige Prominente, die mitmachen würden. Man könnte mit viel Phantasie annehmen, dass der gewünschte Sendeplatz für die TV-Konzerne untragbar ist – da der Alkohol bei Minderjährigen immer früher konsumiert wird, fürchtet man kaum Zuschauer.

Die Kritik am Format, es könnte jugendgefährdend sein und in Zeiten der Diskussion um das Flatrate-Saufen bei Heranwachsenden völlig unpassend erscheinen, ist absurd. Die wirklich Interessierten sind um 20.00 Uhr schon nicht mehr aufnahmefähig. Man munkelt, bei RTL halte man sich eine Option offen – falls «1 gegen 100» auch versagen sollte. Genug Prozente dürfte man jedenfalls erreichen.


der Kritik an «DSDS». Nach Raymund R.s Zusammenbruch vor der Jury von «Deutschland sucht den Superstar» beim Staffelauftakt vorletzten Mittwoch meldet sich nun der Kandidat selbst zu Wort. Bei "Spiegel Online" war zu lesen, dass er nach eigenen Angaben durch Telefonanrufe und von Besuchern vor der Haustür belästigt und beschimpft werde. Schuld sei RTL. Mir sei ein vorsichtiges „warum?“ gestattet. Raymund R. bewarb sich frewillig, sah wohl in den bisherigen vier Staffeln, wie die Sendung – und speziell die Casting-Ausgaben – ablaufen und was ihn vor allem bei Dieter Bohlen erwarten könnte. Dennoch stellte er sich der Jury. Durch eine schriftliche Einverständniserklärung hat er ebenfalls genehmigt, dass sein voller Name und der Wohnort eingeblendet werden darf. Auch dies kritisierte R. am Sender. Unwesentlich wichtig erscheint da die Tatsache, dass er die Angaben zur Person vor der Jury noch einmal höchstpersönlich aussprach.

Dass auch die Familie eine gewisse Mitschuld trägt, hat auch Dieter Bohlen erkannt. Der Minderjährige brauchte für die Teilnahme nämlich eine schriftliche Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigen. Hier hätte man als Elternteil nämlich eingreifen können. Inzwischen hat RTL das Video des Auftrittes von der hauseigenen Videoplattform genommen. Es stellt sich dennoch die Frage, warum RTL den Ausschnitt überhapt gesendet hat. Der Moralische würde sagen, dass es unmenschlich erscheint und die Konsequenzen im privaten Umfeld für Raymund R. vorauszusehen waren – der Wirtschaftliche würde sagen: Genau richtig gehandelt, davon lebt das Geschäft.

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