Story
Der überraschende Ausstieg seines Geschäftspartners zwingt Carlo, die Firma aufzulösen und einstweilen als Hausmeister zu arbeiten. So gut es geht, versucht er zusammen mit seiner Frau Tina, die gerade in einer Midlife-Crisis steckt, die kleinen und mittleren familiären Krisen zu meistern: Sohn Nico fällt trotz seiner Hochbegabung in der Schule ab und lässt keinen an sich heran.
Tochter Sarah lässt ihren Freund bei sich übernachten – was Carlo eigentlich nicht so toll findet, dabei aber erstmals über seinen Schatten springt. Väterlichen Rat sucht auch der älteste Sohn Sven, dessen muslimische Freundin keinen Sex vor der Ehe will. Lösbar sind diese Probleme alle – doch als Nesthäkchen Tiffany zusammenbricht, beginnen schwere Zeiten für die Sonnenfelds..
Darsteller
Marion Kracht («Ein Fall für Nadja») ist Christina
Helmut Zierl («Der Mann im Heuhaufen») ist Carlo
Jonas Laux («Wilde Jungs») ist Sven
Sarah Körtge ist Sarah
Janos Körtge («Männer häppchenweise») ist Nico
Lavinia Thelen («Zwei Brüder») ist Tiffany
Rosemarie Fendel («Max Minsky und ich») ist Marianne
Sesede Terziyan («Tatort: Schatten der Angst») ist Layla
Kritik
Trotz eigentlich interessanter Charaktere kann die neue Ausgabe der «Sonnenfelds» nicht wirklich überzeugen. Die Figuren sind nett gestaltet und sie handeln nachvollziehbar, wenn auch hier und da die Vielschichtigkeit fehlt. Sie sind zu stereotyp, als dass man sich als Zuschauer mit ihnen wirklich identifizieren kann. Da ist der hochbegabte Sohn, der die Sporthalle der Schule unter Wasser setzt sowie die sexbesessene Tochter und das ständig kranke Nesthäkchen der Familie. Oberflächlich betrachtet sind also viele Charaktere dabei, die alle verschiedenen Positionen zu den Konflikten beziehen. Aber ihnen fehlt emotionale Tiefe, da sie über ihren dramatischen Konflikt hinaus keinerlei interessante Merkmale aufweisen. Sie haben ihre klar definierten „wants“ und „needs“. Mehr nicht.
Die meisten Situationen hat man schon im Fernsehen gesehen, sowohl in deutschen, als auch in amerikanischen Produktionen. Die Plots, mit Ausnahme der Handlung um Carlo, dessen Unternehmen vor die Hunde geht, sind recht trivial und nichts sagend. Tochter Sarah führt mit Großmutter Marianne im Park langweilige Gespräche über Sex, während Carlos ehemaliger Mitunternehmer dessen Frau Tina sagt, dass er sie immer noch liebt. Alles schon mal da gewesen, alles nicht wirklich mitreisend umgesetzt. Die Serie ist sehr seicht und die Dialoge kratzen nur an der Oberfläche der Probleme (oder besser gesagt „Problemchen“), mit denen sich die Charaktere auseinandersetzen müssen. Man dringt nicht in die Tiefe vor. Nico, Carlos und Tinas hochbegabter Sohn, ist unglücklich mit seiner Schule. Doch anstatt, dass man die zwei Parteien aufeinander loslässt und diese Spannung zwischen Eltern und Kind sich in einem dynamischen Dialog entlädt, wird der Konflikt gelöst, bevor es zu einer wirklichen Konfrontation kommt. Das ist natürlich vom Autor sehr ungünstig gelöst, da eine mögliche dramatische und interessante Wendung nicht genutzt wurde.
Die Schauspieler machen ihre Arbeit gut. Sie verstehen ihre Figuren und können das, was im Drehbuch steht, glaubwürdig umsetzen. Besonders positiv sticht Rosemarie Fendel in ihrer Rollte der Marianne Sonnenfeld heraus, da sie die liebenswürdige Art ihrer Rolle so verkörpert, dass es nicht kitschig wirkt. Das schaffen nicht viele.
Alles in Allem ist die neue Folge der «Sonnenfelds» daher für Freunde seichter Unterhaltung am Abend durchaus empfehlenswert. Alle, die vielschichtige Charaktere mit massenweise Konflikten und Konfrontationen erwarten, werden jedoch enttäuscht sein.
Die ARD strahlt «Familie Sonnenfeld - Veränderungen» am Freitag, 08. Februar 2008, um 20.15 Uhr aus.