Beim Betrachten der deutschen Nachrichtsender fällt eines besonders auf: Immer häufiger spielen Nachrichten nur eine Nebenrolle. Vor allem im Abendprogramm konzentrieren sich n-tv und N24 inzwischen immer häufiger auf Dokumentationen und Magazine.
Genau das hat nun auch eine Studie des Kölner Instituts für empirische Medienforschung festgestellt. Demnach betrug der Nachrichtenanteil bei n-tv im vergangenen Jahr nur noch 35 Prozent. Zum Vergleich: Noch vor zehn Jahren lag dieser Wert fast doppelt so hoch. Dafür nehmen Magazine mit 19 Prozent, sowie Dokus, Reportagen und Berichte mit einem Viertel jetzt erheblich größeren Raum ein.
Auffällig bei n-tv: Auch die Inhalte haben sich bei n-tv zwischen 1997 und 2007 verändert. So ist der Politikanteil der Studie zufolge von 47 auf 28 Prozent gesunken, ebenso sind die Wirtschaftsthemen rückläufig - von 18 auf 12 Prozent. Dagegen waren 2007 Beiträge über Zeitgeschichte und Technik stärker vertreten.
Bei N24 fällt der Nachrichtenanteil übrigens noch geringer aus: Im vergangenen Jahr stellten die Dokus und Reportagen mit 34 Prozent den größten Anteil, während Magazine und Nachrichten mit jeweils 26 Prozent deutlich hinten lagen. Auffällig seien eine größere Anzahl Beiträge, in denen "die Faszination von Technik allgemein, aber insbesondere von Militärtechnik genutzt wird, um dem Zuschauer über das Faktische hinaus Spannung zu bieten", heißt es in der Studie.