An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Bruce Darnell.
Schon häufig wurde der Untergang des Abendlandes propagandiert, weil im Fernsehen absoluter Murks ausgestrahlt wurde. Ein Aufschrei ging durch die Nation, als uns Stefan Raab einst dank seines Songs „Maschendrahtzaun“ – damals übrigens noch nicht mit Udo Jürgens im Duett – die Gerichtsshows nahe brachte. Zuvor sollte das Abendland bereits durch ein gutes Dutzend Krawall-Talks untergehen. Doch irgendwie steht es noch immer. Selbst in Zeiten des Terrors.
Und Terror ist genau das richtige Stichwort, wenn es um Bruce Darnell geht. Der Mann, der bei „Germany’s Next Topmodel“ noch das Publikum zum Schmunzeln brachte, hat jetzt eine eigene Show. Im Ersten. Was Harald Schmidt nicht schaffte, soll der ebenfalls 50-Jährige nun also richten. Fast schon könnte man Bruce Darnell als Symbol für die heutige Zeit und unsere Gesellschaft betrachten: Ein großes Nichts. Aber Hauptsache wir haben Spaß…
Vom intellektuellen Anspruch seiner Sendung haben sich die Intendanten übrigens zuvor persönlich überzeugt. Spätestens als Darnell seine Show erklärte, war klar: Diesen Mann braucht die ARD. Und das sagt der langbeinige Catwalk-Trainer wörtlich (Achtung! Kein Scherz): „Es ist natürlich… äh… eine Show in de ARD, was sehr am Stalin geht und… äh… und die Menschen einfak… äh… äh… geht. Äh. Es ist auch nicht eine typische Format, was man makt, wenn voher und naher.
Und dass man die Leute einfak auf den Weg na Hause schickt oder so. Man versukt immer nur so ein bisschen… äh… etwas von die Menschen zu bekommen. Ich würde das so betrakten, das Passende aus den Mensch zu holen, das Licht am Ende der Tunnel einfak irgendwie zu seigen und einfak eine paschende Einstellung zu geben und die Möglichkeit zu gebe, etwas aus seinem Leben zu maken und Selbstglaube.“ - Wo bitte geht’s zur Gebühren-Rückerstattung?
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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