Der Medienexperte der FDP-Bundestagsfraktion Hans-Joachim Otto hat die ARD wegen ihrer Programmpolitik am Vorabend kritisiert. "Hier müssten sämtliche Alarmglocken bei den internen Aufsichtsgremien aufleuchten", so Otto, der gleichzeitig die Frage nach dem "öffentlich-rechtlichen Mehrwert" aufwarf.
Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sei es in erster Linie, "qualitativ hochwertige Bildungs-, Informations-, Kultur- und natürlich auch Unterhaltungsprogramme anzubieten." Dafür würden ARD und ZDF mit jährlich knapp 7,50 Milliarden Euro Gebührengeldern ausgestattet. Es zeuge von einer völlig verfehlten Interpretation des öffentlich-rechtlichen Auftrages, sich "dem Niveau der Privaten annähern" zu wollen, um "wenigstens von den Quoten her" erfolgreich zu sein, wie "Der Spiegel" ARD-Offizielle zitiert.
Otto: "Es geht hier nicht um Kritik an einzelnen Sendungen, sondern um die offenkundige bewusste Abkehr vom 'Public-Value'-Kozept in Teilen der Programmplanung. Ich fordere hier ein entschiedenes Eingreifen der Rundfunkräte. Auch den für Rundfunkpolitik zuständigen Bundesländern offenbart sich erneut: Das Prinzip der 'Binnenkontrolle' scheint keine effektive Aufsicht garantieren zu können."
Seit der vergangenen Woche strahlt das Erste mit mäßigem Erfolg eine Stylingshow mit dem früheren Juror von «Germany's Next Topmodel» aus. An ein vorzeitiges Aus der Sendung sei nicht gedacht. "20 Folgen «Bruce» sind nach wie vor eingeplant", bestätigte ein ARD-Sprecher vor wenigen Tagen gegenüber Quotenmeter.de. Auch eine festgeschriebene "Schmerzgrenze" gibt es nicht. Nach dem Ende der ersten «Bruce»-Staffel soll die Kuppelshow «Ich weiß, wer gut für Dich ist» gezeigt werden.