Die Kritiker

«Fast Tracks - No Limits»

von
Story
Ein illegales Autorennen in einem verlassenen Industriegebiet: Als Startsignal reißt sich ein Renn-Groupie den BH herunter. Mit durchdrehenden Reifen rast Mike in einem silbernen BMW auf die Strecke. Dieses Rennen soll sein Konto aufbessern – es geht um viel Geld.

Mike gewinnt das Rennen knapp und hat dennoch zwei Probleme: Der BMW, den er aus der Werkstatt von Katie gestohlen hat, ist nur noch ein Schrotthaufen. Der besiegte Kontrahent „Wolf“ ist Mafiaboss Gargolovs bester Fahrer. Tagsüber fährt er Fluchtautor und abends illegale Autorennen für Unterweltpaten. Die illegalen Autorennen sind fest in der Hand von Gargolov. Er verdient jedes Mal mit, wenn ein neues Rennen startet.

Unerwartete Hilfe erhält Mike von Katie. Er muss die Reparatur des BMW nicht bezahlen, und Katie bietet ihm an, für sie zu fahren. Die Werkstattbesitzerin beteiligt sich an diesen Rennen, um einen fälligen Bankkredit abzubezahlen. Die beiden haben ihre Rechnung jedoch ohne Gargolov gemacht. Der Unterweltboss wettet auf die Rennen und will sich von ein paar Neulingen nicht um seinen Gewinn bringen lassen. „Du fährst für mich, oder du fährst gar nicht mehr!“, lautet das Angebot von Gargolov an Mike. In seinem letzten – alles entscheidenden Rennen – geht es wieder gegen „Wolf“. Der Unterwelt-Fahrer hat die Schande der Niederlage gegen Mike nicht vergessen und sinnt auf Rache. Und so beginnt ein Rennen um Katies Existenz und Mikes Leben mit nur einem Gewinner...

Darsteller
Erin Cahill («On The Lot») ist Katie
Andrew Walker («10.5 - Apokalypse») ist Mike
Alexia Barlier («Dialog mit meinem Gärtner») ist Nicole
Joseph Beattie («Hex») ist Eric
Pasquale Aleardi («Keinohrhasen») ist Gregor
Nicholas Aaron («Sturz ins Leere») ist Wolf
Tim Dantay («The Bill») ist Neubeck
Shaun Prendergast («Ein Winternachtstraum») ist Heinrich
Jack Bence («Waking the Dead») ist Rainer

Kritik
«Fast Track – No Limits» bietet einen Mix, den es so noch nicht gibt. Es ist ein klassischer Action-Film mit einer ordentlichen Prise Avantgarde und Experimentalkino.

Der Film wurde mit großem Aufwand in Berlin gedreht und es ist möglich, dass dies erst der Pilot einer deutschen Serie ist, die dann wahrscheinlich in den USA produziert werden soll. Und in Bezug auf die Special Effects steht der Film den großen Hollywood-Blockbustern in Nichts nach. Dutzende Autos fliegen durch die Luft und eine Verfolgungsjagd jagt die nächste. Keine Kosten und Mühen wurden gescheut, um alles so dramatisch und in gewisser Weise so „realistisch“ wie möglich zu produzieren.

Die Story ist einfach und dennoch fesselnd. Für eine eventuell anstehende Serie ist mehr als genügend Konfliktpotential vorhanden und auch im Film reißt die Spannung nicht ab. Dem Zuschauer wird keine Möglichkeit gegeben, durchzuatmen und er sitzt eineinhalb Stunden lang gebannt vor dem Fernseher. Die Action-Sequenzen sind so packend wie die verbalen Schlagabtausche zwischen den Protagonisten. Mit Selbstironie nimmt sich der Film teilweise selber auf die Schippe und somit ist es auch kein Problem, dass die Handlung alleine den Film nicht tragen kann. «Fast Tracks – No Limits» sollte nie ein sich auf der psychologischen Ebene abspielender Kunstfilm werden, sondern ein Action-Film, der Spaß macht.

Die Figuren sind interessant und haben einiges an emotionaler Bandbreite zu bieten. Jede hat ihre individuellen Eigenheiten und somit einiges an Tiefe aufzuweisen. Die Handlungsmotive der Charaktere sind zu jeder Zeit verständlich und nachvollziehbar. Keine Konfrontation wird gescheut. Nach zehn Minuten ist der Konflikt etabliert und von da an prallen die Interessen der Figuren aufeinander und jeder Streit wird ausgetragen. Der internationale Cast leistet ganze Arbeit und jeder Schauspieler versteht seine Figur voll und ganz.

Die Filmästhetik ist sehr eigenwillig und für einen Action-Film recht ungewöhnlich. Die ständige Abwechslung zwischen „normalen“ Einstellungen und Extreme Low Angle Shots sowie einigen 360s machen den besonderen Reiz von «Fast Tracks – No Limits» aus und heben ihn aus der Masse. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Die Kameraeinstellungen betonen jeweils die psychische Verfassung der Hauptfigur einer Szene und die Musik unterstreicht diese noch einmal. Die quietschbunten Autos sind ein herrlicher Kontrast zur Eintönigkeit der Tiefgaragen, die erst durch diese Fahrzeuge und die deswegen präsenten Menschen belebt werden.

Lee Goldberg hat gezeigt, dass er neben leisen Formaten wie etwa «Monk» auch beinharte Action-Filme schreiben kann, bei denen aber die Story nicht unter der Action leidet. Das schaffen nicht viele und Goldberg entpuppt sich so als ein Meister aller Genres. «Fast Track – No Limits» bietet also hervorragende Unterhaltung und man kann nur auf eine baldige Fortsetzung in Serienform hoffen.

ProSieben zeigt «Fast Tracks - No Limits» am Donnerstag, den 21. Februar 2008, gegen 20.45 Uhr.

Kurz-URL: qmde.de/25453
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