Mit Bestürzung hat das ZDF auf die Nachricht reagiert, dass ein völlig unverdächtiges Urlauberpaar aus Deutschland anscheinend Opfer einer Verwechslung bei den amerikanischen Ermittlungsbehörden wurde und über die ZDF-Sendung «Aktenzeichen: XY... ungelöst» im Zusammenhang mit einer Mordserie in den Vereinigten Staaten gesucht wurde.
Das Bundeskriminalamt hatte nach Prüfung der rechtlichen Voraussetzungen für eine Öffentlichkeitsfahndung die Bitte des amerikanischen FBI an «Aktenzeichen: XY... ungelöst» weitergegeben. Es sei erklärtes Ziel des FBI gewesen, nach monatelangen Analysen der Bilder eines fotografierten Paares aus Italien Sicherheit darüber zu gewinnen, ob es sich, wie vermutet, dabei um den US-amerikanischen Mordverdächtigen und seine Lebensgefährtin handelte.
Dazu hatte es zuvor schon in Italien und England öffentliche Fahndungen mit Hilfe des Fernsehens gegeben. Nach der Ausstrahlung im ZDF-Programm hat sich ein deutsches Ehepaar gemeldet, das sich auf dem Fahndungsfoto erkannt hat. Das ZDF hat der Familie gegenüber inzwischen sein Bedauern über den Vorgang ausgedrückt.
In der Sendung war zwar darauf hingewiesen worden, dass es nicht bekannt sei, wer auf den gezeigten Fotos aus Italien zu sehen sei. Doch der Zusammenhang mit der Fahndung nach einem der meistgesuchten Männer der Welt sei für die Betroffenen dramatisch, erläuterte der Sender am Freitag. Das ZDF habe jedoch keinerlei Möglichkeit gehabt, das FBI-Material der auch vom deutschen BKA geprüften Fahndung zu verifizieren.