ZDF versüßt Ulrich Tilgner den Abschied

Für eine Dokumentation des Journalisten räumt das ZDF Mitte März viel Sendeplatz frei. Tilgner wird den Sender verlassen und warf ihm zuletzt "journalistische Folkore" vor.

Dicke Luft herrscht derzeit zwischen Nahost-Korrespondent Ulrich Tilgner und seinem Noch-Arbeitgeber. Obwohl oder gerade weil Tilgner seinen Vertrag mit dem ZDF nicht verlängerte, räumt der Mainzer Sender nun viel Platz für eine Dokumentation des Journalisten frei.

Im Rahmen eines «auslandsjournals spezial» strahlt das ZDF am Mittwoch, den 19. März 2008 den Film "Mission fehlgeschlagen? Irak fünf Jahre nach Kriegsausbruch" aus. Dabei handelt es sich keineswegs um einen kurzen Bericht zur Lage in der Krisenregion - nein: Ganze 90 Minuten Sendezeit erhält Tilgner zum Abschied, wenngleich der Beginn erst für 22:45 Uhr angesetzt ist.



Erst kürzlich hatte Tilgner in einem Interview Kritik am ZDF geäußert. "Wenn die politische Berichterstattung von Kollegen gemacht wird, die mit der Bundeswehr kommen, und ich für eine Art journalistischer Folklore zuständig bin, dann habe ich ein Problem", sagte der 60-Jährige, der fortan verstärkt für das Schweizer Fernsehen arbeiten will.