Mittlerweile kennt eigentlich jeder die Geschichte der deutschen RTL-Produktion «Post Mortem». Anfang 2007 mit über fünf Millionen Zuschauern sehr stark gestartet, fielen die Werte innerhalb kürzester Zeit ab und landeten während der neun Folgen der ersten Staffel eindeutig unter dem Senderschnitt. Doch der Kölner Sender, anscheinend an hochwertigen Eigenproduktionen interessiert, bestellte eine zweite Staffel. Dass diese Entscheidung aus Sicht der Quoten nicht die beste war, konnte eigentlich schon vor der Premiere geklärt werden. Und so kam es dann auch.
Die erste Folge "Körperteile" fuhr Werte ein, die bei der Ausstrahlung der ersten Staffel als die untersten bezeichnet werden konnten. Nur 3,17 Millionen Menschen sahen den Auftakt, 9,9 Prozent Marktanteil waren die Folge. Auch in der Zielgruppe sah es mit 14,2 Prozent nicht allzu rosig aus – allerdings kann man diesen Wert auch nicht als hoffnungslos bezeichnen. Gewohnheitsgemäß ging es mit der zweiten Episode stark bergab: Man musste gut 500.000 Zuschauer einbüßen und landete nun bei 8,1 respektive 11,3 Prozent Marktanteil.
Die dritte und vierte Folge konnte wieder etwas zulegen, die 14-Prozent Marke in der werberelevanten Zielgruppe knackte man trotzdem nicht. Die Episode „Tod im OP“ muss als absoluter Tiefpunkt gesehen werden, da nur noch 2,55 Millionen Zuschauer um 20.15 Uhr einschalteten und für 7,9 Prozent Marktanteil sorgten. Doch besonders in der werberelevanten Zielgruppe war alle Hoffnung vergebens: Hier konnten nur noch 10,3 Prozent Marktanteil ergattert werden.
Zwar bildeten die zwei verbliebenen Folgen keine neuen Tiefstwerte, doch auch mit diesen Quoten dürfte man alles andere als zufrieden gewesen sein: Um die 2,80 Millionen Menschen verfolgten den Endspurt der von «CSI» inspirierten Serie. Über Marktanteile unter neun Prozent beim Gesamtpublikum und unter zwölf Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen konnte man sich nicht wirklich freuen.
Zumindest muss man RTL zu Gute halten, dass sie nicht wie etwa bei «Die Anwälte» reagierten, die nur einen kurzen Cameo-Auftritt in der Primetime genießen konnten, und «Post Mortem» direkt aus dem Programm schmissen. Denn die wöchentliche Quotenanalyse hätte eigentlich eine Absetzung gefordert. So sieht auch das Endresultat alles andere als zufriedenstellend aus: Durchschnittlich sahen 2,84 Millionen Zuschauer die deutsche Serie (8,8 Prozent Marktanteil), in der Zielgruppe reichte es zu 1,57 Millionen (12,3 Prozent Marktanteil). Nach diesem desaströsen Fazit scheint eine dritte Staffel ausgeschlossen.