Rik de Lisle ist so etwas wie eine Radiolegende. Er wurde 1947 als Sohn deutsch- und französischstämmiger Aussiedler in Milwaukee geboren und fand seinen Weg ins Radio recht schnell. Schon mit 17 Jahren arbeitete er als DJ bei einem Soldatensender namens AFN. Ende der 70er kam de Lisle nach Deutschland, arbeitete dort unter anderem bei RIAS 2 und später bei rs2, wo er Programmdirektor war.
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De Lisle sieht das Ganze natürlich ein wenig entspannter. Quotenmeter.de hat ihn gefragt, wie ein gutes Programm heutzutage aussehen muss: “Personality ist sehr, sehr wichtig und kann den Unterschied ausmachen zwischen Erfolg und Misserfolg“ ist eine seiner Grundaussagen. Die Tatsache, dass es in Deutschland kaum mehr gute Radiopersönlichkeiten gibt, dürfte ihm ebenfalls klar sein - auch wenn er das öffentlich nicht sagt. Einem so genannten Block-Format, also einem Programm mit verschiedenen Musikstilen (beispielsweise mit Dance am Samstagabend, Country am Sonntagabend und Pop am Tage) räumt er unterdessen wenige Chancen ein.
Dies hätte es schon viele Jahre gegeben, sagt er. „Am Ende wollten mehr Hörer eine klares Musik - beziehungsweise Wortformat hören, und nicht ein wechselndes Angebot an Musikstilen,“ so de Lisle. Die Zahlen der aktuellen Media Analyse geben ihm noch recht. Programme mit starker Formatierung, die hauptsächlich auf Gewinnspiele setzen - wie beispielsweise Antenne Bayern - stehen noch relativ gut da. Fragt sich nur, wie lange noch.