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Exklusiv: RTL lässt «Der heiße Stuhl» aufleben

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Im Frühjahr wird der Kölner Privatsender die Krawall-Talkshow aus den 90er-Jahren auf den Bildschirm zurückbringen. Vereinbart sind aktuell offenbar 80 Episoden.

Es ist eine kleine Sensation – der Kölner Fernsehsender RTL wird im Jahr 2008 ein kleines Stück Fernsehgeschichte wieder aufleben lassen. In der Unterhaltungsredaktion arbeitet man derzeit an einem Revival der Krawall-Talkshow «Der heiße Stuhl». In den 90ern war die damals zunächst von Ulrich Meyer und später von Olaf Kracht moderierte Sendung ein absoluter Renner. Teilweise sahen mehr als fünf Millionen Menschen die Show, die damals in der Primetime ausgestrahlt wurde.

Nun soll die Sendung den quotenschwachen Nachmittag des Fernsehsenders aufpolieren, wie Quotenmeter.de erfuhr. Angedacht ist ein Sendeplatz um 15.00 oder 16.00 Uhr. Der Pilot zur Sendung wurde bereits vor einigen Wochen aufgezeichnet, unbestätigten Informationen zufolge ist inzwischen auch der Vertrag für die Produktion einer ersten Staffel unterschrieben. Spekuliert wird zunächst über 80 Ausgaben. Die Gesprächsleitung wird Natascha Zuraw – sie moderierte auch die Pilotfolge – übernehmen. Zuraw wurde durch den RTL Shop bekannt. Bei RTL hält man sich bezüglich der neuen Talkshow derzeit noch bedeckt.

Darum geht es in «Der heiße Stuhl»: In den 90ern nahm ein Gast auf eben diesem Stuhl Platz – er vertrat eine provokante These. Ihm gegenüber standen vier oder fünf Gesprächsteilnehmer, die gegensätzlicher Meinung waren. „Es ging laut zu, die wenigsten Diskussionsteilnehmer konnten alleine zu Wort kommen, geschweige denn ausreden, und sobald die Lautstärke nachließ, heizte Moderator Ulrich Meyer die Stimmung wieder an“, beschreibt das „Fernsehlexikon“ die Sendung.



Themen wie „Männer sind hirnlos, unförmig und primitiv“ standen auf der Tagesordnung. Größere Schlagzeilen machte «Der heiße Stuhl» 1991 als Rosa von Praunheim Hape Kerkeling und Alfred Biolek als homosexuell outete. Nach dem Wechsel Ulrich Meyers zu Sat.1 moderierte Olaf Kracht die Show weitere 53 Mal, ehe die Sendung wegen zu schwacher Reichweiten eingestellt wurde. Damals produzierte creatv die Sendung.

Mit dem Weg RTLs, am Nachmittag nun auf eine zweite – und eben außergewöhnliche – Talkshow zu setzen, dürfte klar sein, dass dem deutschen Fernsehen wohl eine zweite Talkshow-Welle bevorsteht. Experten sagten diesen Boom bereits in den vergangenen Monaten voraus. Vor allem beim Berliner Sender Sat.1 erfreuen sich die täglichen Gesprächsrunden, von denen es in den 90ern teilweise elf oder zwölf Daytime-Formate gab, nun wieder größter Beliebtheit. Sogar fünf oder sechs Jahre alte Wiederholungen von «Vera» sorgen im Sat.1-Vormittagsprogramm für klar überdurchschnittliche Werte.

Leicht wird es für Zuraw aber keinesfalls: Zuletzt floppten einige Sendungen im Nachmittagsprogramm von RTL und auch Oliver Geissens Gesprächsshow läuft auf neuem Sendeplatz um 14.00 Uhr nicht mehr so gut wie früher. Genaue Informationen zu einem möglichen Starttermin der Sendung gibt es noch nicht – Quotenmeter.de-Informationen zufolge könnte es im Sommer losgehen. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Beginn zur neuen TV-Saison im September.

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