An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Rausschmisse.
Auch weit über ein halbes Jahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrscht in so manchen Köpfen noch reichlich rechtes Gedankengut. Besonders gut wird das nicht nur bei Landtags- oder Kommunalwahlen deutlich, sondern auch bei einigen Fernsehsendungen. Da wird mal eben ganz selbstverständlich ein rechter Spruch abgefeuert – so wie das tägliche „Guten Morgen“ zu seinem Schatz.
Da werden Show-Kandidaten mit den Worten „Arbeit macht freu“ angefeuert oder – wie am Wochenende bei «Big Brother» geschehen – lautstark „Sieg heil“ in die Nation gebrüllt. So lange, bis auch der Letzte weiß, dass man es mit absoluten Flachpfeifen zu tun hat. Schlimm wird es besonders dann, wenn sich entsprechende Personen nach diversen Sätzchen auch noch vor Lachen fast ins Hemd machen.
Doch womöglich steckt hinter solchen Aussagen sogar eine gewisse Taktik – schließlich kann man sich darauf verlassen, dass man sofort nach Bekanntwerden dieser Sätze von seinem Job im Fernsehen freigestellt wird. Selbst wenn man bei «Big Brother» nur das Klo zu putzen hat. Wer also bereits vor dem Einzug in den Container Zweifel am eigenen Durchhaltevermögen hat, sollte im Vorfeld schon mal den einen oder anderen Nazi-Spruch auswendig lernen.
Der Hitlergruß tut’s natürlich genauso gut. Wer den ordentlich drauf hat und sich zur Riege der deutschen D-Promis zählt, kann sich den peinlichen Schrei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ getrost sparen. Die RTL-Wächter beenden das Spektakel dann auch ganz ohne Ruf. Dass die Karriere dann ebenso beendet ist, dürfte in diesen Fällen egal sein. Bei den meisten war sie das zu diesem Zeitpunkt schließlich ohnehin bereits.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!