Die Gewinner der diesjährigen Grimme-Preise stehen fest: Freuen dürfen sich unter anderem die Macher der ProSieben-Serie «Dr. Psycho», aber auch Anke Engelke und Bastian Pastewka, die für ihre Sat.1-Show «Fröhliche Weihnachten» zu Recht ausgezeichnet wurden. Auch die sehenswerte ZDF-Serie «KDD - Kriminaldauerdienst» gehört zu den Siegern.
2007 war aus Sicht des Grimme-Instituts ein besonders starkes Jahr für den deutschen Fernsehfilm. Die Jury des Bereichs Fiktion habe ausdrücklich bedauert, trotz der Fülle herausragender Fernsehfilme in ihrem Kontingent nur fünf Preise vergeben zu können. Dies belege deutlich, dass "das deutsche Fernsehen gerade auch im fiktionalen Bereich weiterhin erstklassig" sei - dies gelte auch im internationalen Vergleich.
Insgesamt zwölf Produktionen in drei Wettbewerbskontingenten – Fiktion, Information & Kultur sowie Unterhaltung – erhalten die begehrte Auszeichnung. Darunter sind «Eine Stadt wird erpresst» (ZDF/arte) von Dominik Graf, die Dokumentation «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» (ZDF/arte) von Heidi Specogna und die Serie «Dr. Psycho» (ProSieben) mit Christian Ulmen.
Statistisch hat das ZDF diesmal mit sieben Auszeichnungen ein deutliches Plus. Dies, so Kammann, sei nicht auf einen generellen Nenner bei der Beurteilung zu verkürzen oder als Trendaussage zu nehmen, weil es bei Preisfindungen auch punktuelle Faktoren gebe und in den vorherigen Jahren wiederum andere Sender starke Akzente hätten setzen können. Die Jurys ließen sich bewusst nicht von Proporzüberlegungen leiten. Gleichwohl verdiene diese Programmleistung des ZDF bei Spitzenproduktionen einen besonderen Respekt. Die privaten Sender bewiesen ihre Stärke dort, wo sie auch allgemein vermutet werde: bei der Unterhaltung. Dies habe sich auch schon bei den Nominierungen gezeigt.
Beim Unterhaltungs-Bereich habe die Jury jedoch einen gewissen Mangel an frischen Ideen, neuen Konzepten und originellen Realisationen beklagt. Allerdings sei das Institut weiterhin froh, für die Unterhaltung zwei eigenständige Preise eingerichtet zu haben: "Damit zeigen wir klar, wie wichtig diese Programmsparte ist und dass natürlich auch hier eine hohe Qualität möglich ist."
Genau dies belegten die beiden Produktionen, die in diesem Jahr mit einem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet werden: «Fröhliche Weihnachten» (Sat.1) mit Bastian Pastewka und Anke Engelke sowie «Dr. Psycho» (ProSieben) – beide produziert von Brainpool TV. Beide Preise sind wohl wirklich verdient - leer geht dafür auch in diesem Jahr wieder «Schlag den Raab» aus.