Einst sorgte Thomas Hornauer als Chef des baden-württembergischen Senders BTV4U für Wirbel und Ärger in der Medienbranche - und nun erhitzt er erneut die Gemüter. Diesmal geht es um seinen "Beratungssender", der auf den Namen Kanal Telemedial hört.
Hier moderiert der Chef noch selbst - doch nicht nur das: Auch Tränen und selbst gemachte Musik gehören bei Hornauer dazu. Das alles wäre noch nicht so schlimm, hätten die Zuschauer des Senders nicht noch bis vor Kurzem 30 Euro für einen Anruf bei Hornauer zahlen müssen - für einen "Energieausgleich", wie er das nennt. Zwar wurde der Betrag mittlerweile auf 10 Euro gesenkt, doch die Medienhüter stören sich auch weiterhin an dem äußerst fragwürdigen Esoterik-Kanal.
Der Vorsitzende der Gemeinsamen Stelle Programm, Werbung und Medienkompetenz der Landesmedienanstalten, Norbert Schneider, übte nun Kritik an den Angeboten von Kanal Telemedial. "Geld dafür zu nehmen, dass Energien über den Bildschirm übertragen werden, stellt alles in den Schatten, was es bisher gegeben hat", sagte Schneider. "Derartig hohe Telefongebühren sind zwar medienrechtlich nicht verboten, doch der Eindruck drängt sich auf, dass Zuschauer hier für dubiose Angebote regelrecht ausgenommen werden", so Schneider weiter.
Das Problem: Telemedial ist in Österreich zugelassen, ist aber über Satellit natürlich auch in Deutschland zu sehen. Möglicherweise wird Hornauer nun aber doch der Stecker gezogen - jedenfalls haben die deutschen Medienhüter bereits Kontakt zur "Komm-Austria", der österreichischen Regulierungsbehörde für Rundfunk, aufgenommen, die Lizenzgeber des Senders sei.