Die Kritiker

«Die Mumienforscher: Das Opfer»

von
Story
Als das Expertenteam des History Channel zur Erforschung einer Mumie in ein südafrikanisches Museum gerufen wird, glauben sie zunächst, einen recht einfachen Fall vor sich zu haben. Die Mumie hat eine größere Anzahl sichtbarerer Wunden und ein großes Loch im Schädel.

Im Laufe der Untersuchungen aber muss das Team seine ursprüngliche Vermutung, dieser Mann sei Opfer eines Verbrechens geworden, fallen lassen. Die forensischen Ergebnisse deuten alle auf etwas anderes hin. Mittels Feldarchäologie und altbewährter Detektivarbeit kann aber auch dieser Fall schließlich gelöst werden.

Kritik
«Die Mumienforscher» ist eine gut gemachte Doku-Reihe, für die sich jedoch nicht jeder interessieren wird. Der Inhalt selbst ist schon recht spezifisch und viele Menschen werden sich wohl nicht dafür begeistern lassen, drei Stunden pro Woche halb verweste Leichen anzusehen. Die Dokumentation der Forschung erfolgt äußerst detailliert und die Sachverhalte sind recht komplex, sodass es «Die Mumienforscher» schwer haben wird, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Für jemanden, der sich viel mit Ägyptologie und Archäologie beschäftigt, ist diese Dokumentation sicherlich sehenswert, doch alle anderen werden abschalten.

Die Folge „Das Opfer“ ist logisch aufgebaut und folgt dem Entwicklerteam auf Schritt und Tritt. Man ist live dabei, wenn die Forscher ihre Experimente durchführen und kein auktorialer Off-Sprecher nimmt Enthüllungen vorweg. Das stellt eine Verbindung zum Zuschauer her. Wir irren mit Dr. Joann Fletcher, wenn sie ihre Theorien aufstellt. «Die Mumienforscher» funktioniert in etwa wie ein Krimi. Wie bei «Monk» kann man als Zuschauer miträtseln, nur, dass es hier nicht darum geht, den Täter zu finden, sondern die Todesursache einer Mumie.

Es empfiehlt sich allerdings, nicht während der Dokumentation zu essen. Denn wenn in Großaufnahme Schweineköpfe seziert werden, hat das schon etwas Widerwärtiges. Fraglich, wieso man das in einer solchen Präzision zeigen muss.

Es gibt einige langweilige Passagen, wie wenn ausführlich über bereits widerlegte Theorien philosophiert wird. Das zieht „Das Opfer“ nur unnötig in die Länge und trägt nichts Wesentliches zur zu erzählenden Geschichte bei. Alles in allem werden «Die Mumienforscher» daher wohl nur ein äußerst begrenztes Publikum, vornehmlich Archäologen und solche, die es werden wollen, ansprechen. Die meisten anderen werden weiter zappen.

Die «Mumienforscher» starten am Donnerstag, den 27. März 2008, um 20.00 Uhr im History Channel.

Kurz-URL: qmde.de/26226
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