Die chinesische Nachrichtenagentur "Xinhua" hat westlichen Internet-Seiten und Zeitungen vorgeworfen, mit falschen Fotos gegen die Politik Chinas Stimmung zu machen. So wäre ein Foto von Auseinandersetzungen zwischen nepalesischen Sicherheitskräften und Aufständischen in Zusammenhang mit dem aktuellen Konflikt im Nachbarland Tibet in Zusammenhang gebracht worden.
Das Bild sei am 17. März in der Hauptstadt Kathmandu entstanden - dort sind nepalesische Sicherheitskräfte mit Knüppeln gegen Demonstranten vorgegangen, die gegen die Politik Chinas in Tibet auf die Straße gegangen waren. Die Redaktion von «RTL aktuell», unter anderem von den Vorwürfen betroffen, hat nun auf ihrer Internetseite ihr Bedauern ausgedrückt: "Wir haben versehentlich den Eindruck erweckt, bei der Szene handele es sich um die Unruhen in Tibet und chinesische Sicherheitskräfte. Diesen Fehler bedauern wir und stellen gleichzeitig fest: RTLaktuell.de berichtet unabhängig."
Neben RTL wurden n-tv, N24 und die "Bild"-Zeitung, aber auch etwa die britische BBC sowie die US-Sender CNN und Fox News beschuldigt, Bilder in falschem Zusammenhang an die Öffentlichkeit gebracht zu haben. Doch nicht alle nehmen die chinesischen Anschuldigungen widerstandslos hin: Westliche Fotoagenturen und Medien seien "darauf angewiesen, ihren Zuträgern zu glauben. Das eröffnet natürlich die Gefahr von Ungenauigkeiten in den Reportagen aus Tibet", sagte etwa Carsten Erdmann, Chefredakteur der "Berliner Morgenpost" laut eines "Tagesspiegel"-Berichts. Auch sein Blatt stand im Zentrum der Kritik.