An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Ahnenforschung.
Es gibt viele Schauspieler in Deutschland. Um nicht zu sagen: Zu viele. Betrachtet man sich die täglichen Gerichtsshows, die dank Sat.1 noch immer Seuchen-ähnlich über unser Fernsehprogramm herfallen, dann wünscht man sich manchmal, dass niemand den Beruf des Schauspielers je erfunden hätte. Wobei man in diesen Fällen natürlich nicht von „Beruf“ sprechen darf.
Doch zum Glück gibt es auch richtig gute Schauspieler – abseits von der politischen Bühne in Berlin. Maria Furtwängler gehört dazu, Iris Berben auch. Und natürlich Benno Führmann, der in nahezu jeder Sat.1-Produktion der letzten Jahre schon mal irgendwo mitgewirkt hat. Außer in den oben genannten Gerichtsshows, versteht sich. Noch häufiger zu sehen ist dagegen eine Frau, die uns seit Jahrzehnten begleitet, die man aber nicht vermissen würde, wenn es sie nicht gäbe.
Die Rede ist von Marie-Luise Marjan. Ihre Schauspiel-Kunst in Ehren, aber sonst? Wie auch immer: Nun dürfen wir endlich auch noch etwas über die Lebensgeschichte der Grand Dame der Weekly-Soap erfahren. Dass sie ihre eigene Mutter erst sehr spät, im Alter von 16 Jahren, kennengelernt hat. Und ihren Vater nie. Mit Hilfe der Familienforschung und der ARD möchte sie nun einen neuen Bezug zur ihren Vorfahren und deren Vergangenheit entwickeln.
Klingt mächtig spannend, nicht wahr? Ahnenforschung mit Mutter Beimer in der Primetime – auf eine solche Idee muss man erst mal kommen. Ist für Zuschauer übrigens genauso interessant wie Wasser für einen toten Fisch. Aber was soll’s? Irgendwer wird’s schon schauen. Und wenn nicht, kann die Sendung immer noch als 24-teiliges Best Of am Vorabend versendet werden.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Montag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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