«Kreis runde Sache»: Ganz schön anspruchsvoll

An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: ARD und ZDF.

Was ist eigentlich das Schöne an den öffentlich-rechtlichen Sendern? Richtig: Sie können auch mal Formate senden, die woanders gar nicht erst laufen würden. Frei von Quotendruck ist Platz für anspruchsvolle Formate wie „Verstehen Sie Spaß?“ oder die „Feste der Volksmusik“ mit Florian Silbereisen, der Fleisch gewordenen Winkekatze des deutschen Fernsehens.

Doch damit noch nicht genug: Was wären die Öffentlich-Rechtlichen ohne gesellschaftlich relevante Magazine wie „ZDF.reporter“ und „Wissen vor 8“, das – umrahmt von gefühlt zwanzig Minuten langen Werbepausen – in wenigen Sekunden wissenschaftliche Sachverhalte verständlich machen möchte. Natürlich sind „hallo Deutschland“ und „Brisant“ an dieser Stelle nicht zu vergessen. Wo sonst wird die Arbeit der Polizisten und Feuerwehrmänner so genau beobachtet wie dort?

Neben all diesen Vorzügen gibt es auch noch tiefgründige Fernsehserien, die sich vor amerikanischen Produktionen nicht verstecken müssen. So etwa „Der Bergdoktor“ oder „In aller Freundschaft“, wo in aller Freundschaft auch gerne mal versteckt geworben wird. Und auch „Mord mit Aussicht“ sollte an dieser Stelle nicht vergessen werden. Sie erkennen die Ironie dieses Satzes nicht? Tatsächlich: Es gibt keine, denn die Serie ist wirklich gut.

Gut ist aber auch, dass das Erste schnellstmöglich Nachschub liefern möchte und schon im Jahr 2010 mit der Ausstrahlung weiterer Folgen beginnen möchte. Damit auch niemand in Versuchung gerät, diese sehenswerte Produktion zu vergessen. Angesichts dieses immensen Arbeitstempos darf man hoffen, dass die Öffentlich-Rechtlichen mit ihren Hundertschaften rechtzeitig zur Fußball-EM und den Olympischen Spielen anreisen.

Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.

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