![](http://www.quotenmeter.de/pics/sat1/ladyland/ladyland_01_01.jpg)
Jetzt soll es Niels Ruf richten, der beim Pay-TV-Sender Sat.1 Comedy bereits 49 Episoden seiner eigenen Late-Night-Show produziert hat. Ruf tritt damit in große Fußstapfen. Die Spuren reichen zurück bis ins Jahr 1995 als Harald Schmidt seine Late-Night-Show bei Sat.1 startete. Selbst über Schmidt und dessen Sendung wurde im Nachhinein oftmals nicht allzu gut gesprochen. Dass die Show aus wirtschaftlicher Sicht nie erfolgreich war, war zu hören. Und dass auch die Quoten nur in den allerletzten Tagen zufrieden stellend gewesen waren.
![](http://www.quotenmeter.de/pics/sat1/dienilsrufshow/dienilsrufshow_2008_02.jpg)
Dessen dürfte sich auch Niels Ruf bewusst sein, der vorerst nur einmal pro Woche – nämlich am Freitagabend – auf Sendung gehen soll. Ausgerechnet am Freitag, wo die Zuschauern allem Anschein nach das Lachen fast komplett verlernt haben. „Schon so ein bisschen“ sei er nervös, erklärt der Entertainer im Quotenmeter.de-Interview. „Fühlt sich aber gut an", fügt er hinzu.
Ruf wurde 1973 in Worms geboren und tauchte im Fernsehen erstmals bei VIVA Zwei auf. In seiner Show «Kamikaze» ging es oftmals heiß her. Aus diesem Grund wurde sie recht bald in das Abendprogramm des Senders verschoben. "Seine Interviews und Kommentare nahmen respektlos und derb die aktuellen Hypes und Möchtegernstars aufs Korn und spielten – meist grenzwertig – mit Homophobie und Sexismus" beschreibt das Internetportal "Wikipedia.de" die damalige Sendung. Inzwischen ist der 34-Jährige ruhiger und vielleicht auch anständiger geworden. Seinen ganz speziellen Humor hat er jedoch nicht verloren, wie auch die Quotenmeter.de-Redaktion merkte.
![](http://www.quotenmeter.de/pics/sat1/dienilsrufshow/dienilsrufshow_2008_04.jpg)
Unklar ist nach wie vor wie groß das Potential einer Late-Night-Show in Deutschland ist. Man kann davon ausgehen, dass ein Host, der einen breiten Humor trifft, durchaus deutlich zweistellige Marktanteile holen kann. Stefan Raabs «TV Total» zeigt zudem, dass man das Genre Late-Night durchaus auch ein bisschen ausdehnen kann. Seine Sendung kam an diesem Donnerstag auf mehr als 18 Prozent Marktanteil. Welche Chancen räumt Niels Ruf diesem Genre in Deutschland ein? "Als Zuschauer habe ich es immer sehr gemocht, als Moderator macht es auch Spaß. Ich glaube sogar, dass es genug Sender für mehrere, tägliche Late-Nights in Deutschland gibt."
![](http://www.quotenmeter.de/pics/sat1/logo_2008/sat1_logo_2008_200x150_02.gif)
Neben den Quoten, die für eine Ausweitung natürlich oberhalb des Senderschnitts liegen müssen, kämpft Ruf in diesem Punkt aber noch gegen einen anderen Gegner: Nämlich gegen Stefan Raab, der bei ProSieben von Montag bis Donnerstag die Zeitschiene nach 23.00 Uhr mit einer Late-Night-Show belegt. Es ist nur schwer vorstellbar, dass der ProSiebenSat.1-Konzern auf seinen beiden größten Sendern zur gleichen Zeit dasselbe Genre anbieten möchte. Für echte Fans von Late-Night-Shows wäre dies aber wohl der wünschenswerteste Fall: Und gute Quoten sind im Zweifel immer ein überzeugendes Argument. Damit es zur Premiere auch gut losgehen kann, hat sich Niels Ruf Eva Padberg als Gast ins Berliner Studio eingeladen. "Wird also hübsch", verspricht der 34-Jährige. Es ist übrigens nicht der erste Besuch Padbergs im Ruf-Studio. Bereits im Mai 2007 besuchte sie seine Sendung.
Nicht alles wird also neu sein für den Moderator, der den Sprung vom Pay- ins Free-TV wagt. Ob er den Spagat zwischen Kultfigur und Mainstream schaffen wird, ist mehr als fraglich. Und ob seine Sendung Sat.1 wirklich wieder zum Late-Night-Sender Deutschlands macht, ist noch fraglicher. Ein Anfang ist aber jedenfalls durch dieses Experiment gemacht.