An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Lauf-Studie.
Eine neue Studie besagt, dass Laufen schlau macht. Schon sechs Wochen intensives Lauftraining zeigten bereits deutliche Verbesserungen in zahlreichen Bereichen des Kopfes. Um diese Erkenntnis zu gewinnen, hätte es aber eigentlich keiner Studie bedurft. Schließlich wissen wir ja schon längst, dass viele unserer Kinder mittlerweile zu fett sind und lieber zu McDonalds fahren oder vor der Glotze hängen.
Dass die Bestellung eines Chicken Gourmets keine große geistige Herausforderung darstellt und auch der Konsum von hochklassigen Sendungen wie „Takeshi’s Castle“ oder „taff“ nicht unbedingt zur Steigerung der Intelligenz beitragen, dürfte sich von selbst erklären. Und ohnehin: Ist es nicht viel bequemer, sich ein Fußballspiel vom Fernseher aus zu betrachten als selbst in Jogginghose und Turnschuhe zu schlüpfen.
Es muss ja nicht gleich Hochleistungssport sein, den jeder Einzelne von uns betreibt. Aber etwas Bewegung tut sicherlich jedem von uns gut. Da nützt es auch nichts, wenn etwa RTL in seinen Magazinen immer wieder über noch dickere Menschen berichtet als man es selbst ist, um seinem Publikum das letzte bisschen schlechtes Gewissen auch noch zu rauben. Frei nach dem Motto: Könnte ja alles viel schlimmer sein.
Und wenn man wirklich das Gefühl hat, zu dick zu sein, kann man sich als geneigter Zuschauer bei „Spieglein, Spieglein“ stets noch einige Tipps für Heim-Schönheits-OPs besorgen. Mit einem Brotmesser auf dem Küchentisch lassen sich wahre Wunder bewirken – der Traumfigur steht also nichts mehr im Wege. Auch ganz ohne Laufen. Das Fernsehen von heute macht’s eben möglich.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Mittwoch - natürlich bei Quotenmeter.de.
● Ihre Meinung: Mailen Sie unserem Kolumnisten!