Die Kritiker

«Mütter, Väter, Kinder»

von
Story
Ginger und Hans betreiben gemeinsam das Kultrestaurant "Kochküche". Als Gingers Vater stirbt und zur gleichen Zeit Hans feststellen muss, dass die "Kochküche" pleitezugehen droht, wächst ihnen alles über den Kopf. Fragen über Fragen: Wer pflegt nun Gingers bettlägerige Mutter, die rund um die Uhr versorgt werden muss? Soll sie in ein Altersheim und wenn ja, wie soll man das bezahlen? Es beginnt ein rastloses Pendeln zwischen Gingers Elternhaus und der "Kochküche". Ginger versucht, ihre freche Mutter zu überzeugen, dass sie in einem Seniorenstift in ihrer Nähe besser untergebracht wäre, was sie aber entscheidend ablehnt.

Unerwartete Unterstützung erfahren sowohl Ginger als auch Hans bei ihren Vorhaben durch den gutmütigen, scharfsinnigen Krankenpfleger Laurens und die schlagfertige, allerdings leider sehr ungeschickte Aushilfskellnerin Marianne. Dass Laurens sich unsterblich in die neuerdings solide lebende Ginger verliebt und Marianne offensichtlich ein Auge auf den überraschten Hans geworfen hat, macht die Dinge allerdings nicht einfacher.

Darsteller
Katja Flint («SOKO 5113») ist Ginger
Matthias Brandt («Contergan») ist Hans
Gisela Trowe («Der Landarzt») ist Rosalie
Julia Jäger ([Donna Leon») ist Marianne
Janek Rieke («Deadline») ist Laurens
Caroline Erikson («Im Tal der Wilden Rosen») ist Nico
Pascal Bertram («Ums Paradies betrogen») ist Max

Kritik
«Mütter, Väter, Kinder» ist eine gelungene Mittwochabend-Unterhaltung – aber mit Abstrichen. Die Spannungskurve macht in der Mitte des Filmes eine wortwörtliche Pause. Es gibt eine Phase, in der unwichtige Dinge passieren, die den Zuschauer langweilen. Das sollte so nicht sein, wenn man die Zuschauer bis zum Schluss bei der Stange halten will. So langweiliger der Film im Mittelteil ist, so spannender ist er am Anfang. Nach dem doch recht simplen Vorspann spricht Ginger direkt zum Zuschauer, schaut dabei in die Kamera und stellt dabei die rosarote Welt, die vorher beschrieben wurde, klar. Das ist durchaus gelungen – eine direkte Zuschaueransprache in einem Film muss nicht zwangläufig gut sein, aber hier ist sie wirklich passend.

Die Dialoge sind hervorragend geschrieben und auch herübergebracht. Vor allem die Mutter von Ginger ist sehr überzeugend in dem, was sie sagt. Generell sind die kleinen humoristischen Einschübe gut geworden und können den Zuschauer durchaus zum Lachen zu bringen. Allerdings bietet die Produktion nicht nur lustige Sätze, sondern auch sehr düstere Szenen. In den Momenten, in denen Ginger ihrer Mutter nachts den Speichel absaugen muss, damit sie nicht erstickt, ist sehr erschreckend und traurig. Katja Flint und Gisela Trowe spielen hier mit sehr viel Gefühl, die Szenen sind sehr packend. Wenn man bedenkt, dass der Film in der ARD-Themenwoche „Chancen einer alternden Gesellschaft“ laufen wird, blickt man ganz anders auf die Geschichte rund um Rosalie und Ginger.

„Grob fahrlässige“ Fehler lassen sich nicht erkennen, auch inhaltlich ist die Geschichte sehr gut ausgearbeitet. Das Ende ist zudem einmal anders geworden – von den Filmklischees wich man hier ab und das war auch gut so. Insgesamt kann man sagen, dass man sich «Mütter, Väter, Kinder» beruhigt anschauen kann.

Das Erste strahlt «Mütter, Väter, Kinder» am Mittwoch, den 23. April 2008, um 20.15 Uhr aus.

Kurz-URL: qmde.de/26794
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