Sonntagsfragen

Sascha Schwingel: 'Alexandra Neldel ist erwachsener geworden'

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Am Mittwochabend startet bei ProSieben die neue Serie «Unschuldig». Produzent Sascha Schwingel sprach mit Quotenmeter.de über den Sendeplatz und die weitere Vorgehensweise nach der Premiere.

Herr Schwingel, nun geht es los mit Ihrer Serie: Über den tollen Sendeplatz dürften Sie sich sehr gefreut haben, oder?
Absolut, ich habe mich wirklich gefreut, weil ich den Sendeplatz sehr gut finde. ProSieben war von Beginn an von dem Projekt überzeugt und hat die Produktion bedingungslos unterstützt. Das sieht man auch jetzt sehr deutlich. Das Marketing und die On Air-Promotion ist massiv. Ich freue mich aber auch über die Art und Weise wie «Unschuldig» in der Presse besprochen wird. Wir neigen ja eher dazu, mehr als selbstkritisch mit unseren Produktionen umzugehen. Auch über Ihre Kritik habe ich mich gefreut.

Wie deutsch darf denn eine deutsche Serie heutzutage aussehen?

Was heißt das denn "deutsch aussehen"? «Unschuldig» orientiert sich an internationalen Standards. Da geht es erst einmal rein ums Handwerk. Ausstattung, Kamera, Licht, Schnitt, etc. Gemeinsam mit dem Regisseur Philipp Kadelbach haben wir den «Unschuldig»-Look definiert und uns zunächst viele Produktionen angeschaut und analysiert. Dann haben wir unser Konzept definiert und konsequent umgesetzt. Das Ergebnis ist unser deutscher Look. Berlin 2008.

Thema Erzähltempo: Wie schnell geht es bei Ihnen zur Sache?

Wir haben ein sehr, sehr hohes Erzähltempo. Jede Szene soll den Fall ein Stück voranbringen und nach Möglichkeit die Charaktere bedienen. Aber auch das ist Standard - schauen Sie heute einmal einen James Bond von vor zehn Jahren an: Da werden Sie sich wundern. In diesem Fall muss man vor allem unseren Autoren großes Lob aussprechen. Denn hohes Erzähltempo verlangt extrem dichte Bücher.

Alexandra Neldel spielt dieses Mal eine komplett andere Rolle als bisher. Könnte das vielleicht auch eine Gefahr sein? Immerhin bekommen die eingefleischten Neldel-Fans vielleicht nicht das zu sehen, was sie erwarten…

Ich glaube, dass es sehr gut ist, dass Alex jetzt in diese Richtung geht. Sie beweist in unserer Serie, dass sie eine komplexe, sehr facettenreiche Figur absolut überzeugend darstellen kann. Die Nominierung für den Bayerischen Fernsehpreis hat mich wahnsinnig gefreut. Sie ist eben nicht nur die Telenovela-Darstellerin aus der «GZSZ»-Familie, sondern eine Schauspielerin, die auch in richtig großen Rollen brillieren kann. Sie hat sich seit dem Ende von «Verliebt in Berlin» noch einmal weiter entwickelt, ist älter und erwachsener geworden - das merkt man ihr auch in der Rolle der Dr. Anna Winter an. Anna Winter ist eine ungemein komplexe Figur, die nicht einfach zu spielen ist.

Gerade Alexandra Neldel hat nach «Verliebt in Berlin» sehr viele Angebote bekommen. Wäre sie denn für eine mögliche zweite Staffel überhaupt verfügbar?

Ja, sie hat dafür sogar schon unterschrieben. Der gesamte Cast hat bereits für die zweite Staffel unterschrieben und auch die Bücher sind größtenteils schon fertig.

Ist die zweite Staffel also bereits jetzt fix?
Nein, so kann man das nicht sagen. Nachdem ProSieben die ersten Episoden gesehen hat, wurde die Entwicklung der neuen Bücher in Auftrag gegeben. Die Verantwortlichen waren offenbar von unserer Arbeit überzeugt (grinst). Wir haben bei der Entwicklung der Bücher sehr eng mit den Darstellern zusammengearbeitet und haben ihre Ideen und Vorschläge miteinbezogen.

Wann könnten die Dreharbeiten für die zweite Staffel denn beginnen?

Wir wollen jetzt natürlich den Start der ersten Staffel abwarten und den Quoten ein bisschen Zeit geben sich zu entwickeln. Läuft alles so, wie wir es uns vorstellen, würde im Juni die erste Klappe zu den neuen Episoden fallen.

Die dann 2009 gesendet werden?

Ja, da ist ein Sendeplatz im Frühjahr 2009 angedacht. Zwölf weitere Folgen.

Sind Sie eigentlich ein Befürworter der Forderung, dass auch deutsche Serien pro Jahr 20 oder 22 neue Episoden haben sollten?

Wenn eine Serie erfolgreich ist, dann sind 22 Folgen pro Jahr gut möglich. Ich persönlich habe mich sehr gefreut, dass uns ProSieben bei «Unschuldig» im Vorfeld viel Vertrauen entgegengebracht hat und wir 12 Folgen herstellen konnten. Auch Serien-Hits aus dem Ausland haben eine gewisse Anlaufphase gebraucht, um erfolgreich zu sein.

Zum Abschluss auch an Sie kurze und knappe Sonntagsfragen:
Welche deutsche Serie mögen Sie am liebsten?

Mein all time Favorit ist «Auf Achse».

Welche US-Serie ist Ihr Favorit?

«Shark».

Haben Sie einen Lieblingsschauspieler?

Zur Zeit: Alexandra Neldel & Clemens Schick.

Welche drei Dinge würden Sie mit auf eine einsame Insel nehmen?

Meine Freundin und die beiden besten Freundinnen meiner Freundin (lacht).

Danke für das Interview und alles Gute für die Premiere heute Abend.

Kurz-URL: qmde.de/26816
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