Mit Doku-Soaps verschiedenster Art konnte RTL in letzter Zeit mehrfach Erfolge verbuchen. Ob nun Menschen mit finanziellen Problemen («Raus aus den Schulden»), zwischenmenschlichen Problemen («Helfer mit Herz») oder stilistischen Problemen («Einsatz in 4 Wänden»), der Kölner Marktführer hilft Leuten aller Art aus der Patsche. Nachdem man die erste Staffel mit einem Durchschnittsmarktanteil von über 20 Prozent beendete, waren neue Folgen gesichert. Dies zahlte sich allerdings nicht aus. Insbesondere zum Ende hin hatte man mit enormen Zuschauermangel zu kämpfen.
Zum Auftakt schenkte man «Teenager außer Kontrolle» sogar eine zweistündige Spezial-Sendung, die durchaus überzeugen konnte. 3,91 Millionen Zuschauer sorgten für einen tollen Marktanteil von 12,3 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 18,5 Prozent Marktanteil eingefahren. Die zweite Folge konnte die Werte in der Zielgruppe sogar noch steigern: Mit 18,8 Prozent Marktanteil konnte man sich durchaus glücklich schätzen, wenngleich der Marktanteil beim Gesamtpublikum um 0,3 Prozentpunkte sank.
Doch die Glückssträhne hatte gerade erst begonnen. Am 12. März verfolgten 3,92 Millionen Menschen die «Teenager außer Kontrolle» , in dem Annegret Noble durch Verhaltenstherapie in der freien Wildnis das Selbstwertgefühl der Teenager steigert. 12,3 Prozent Marktanteil bei den Zuschauern ab drei Jahren konnte man verbuchen. In der werberelevanten Zielgruppe erreichte man einen Bestwert von 19,9 Prozent – besser lief es nie für die Coachingsendung. Ernüchterung trat dann mit der vierten Episode ein. Denn anstatt weiter zu steigen, fielen die Reichweiten deutlich ein. 3,43 Millionen Zuschauer sorgten für einen minder guten Marktanteil von 10,6 Prozent. In der Zielgruppe reichte es auch nur noch zu 17,1 Prozent.
Der freie Fall dauerte noch länger an. 9,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren das schlechte Resultat aus lediglich 3,20 Millionen Zuschauern. Auch mit den in der Zielgruppe erreichten 15,5 Prozent Marktanteil konnte man unter keinen Umständen zufrieden sein. Nach einer kurzen Erholung rutschten die Quoten endgültig ab. Auch durch die immer stärker werdenden «Desperate Housewives» bedingt, sahen die siebte Folge nur noch 2,91 Millionen Zuschauern – ein Faustschlag ins Gesicht von RTL. 9,4 beziehungsweise 14,1 Prozent Marktanteil waren das bittere Ergebnis. Wenigstens konnten die Werte mit der vorletzten Folge gehalten werden und fielen nicht noch weiter ab.
„Ende gut – alles gut“. Das stimmt bei «Teenager außer Kontrolle» zwar nicht ganz, doch konnte man sich zum Finale spürbar erholen. Denn jetzt waren wieder 3,44 Millionen Menschen an den Ausreißern interessiert, was einen guten Marktanteil von 11,7 Prozent zur Folge hatte. In der Zielgruppe kratzte man sogar am Bestwert der Staffel: 19,2 Prozent waren das tolle Ergebnis. Über die schlechten Mittelwerte kann man dennoch nicht hinwegsehen. 3,44 Millionen Menschen sahen im Durchschnitt zu (10,8 Prozent Marktanteil). Bei den Jungen waren es 2,19 Millionen Menschen (16,9 Prozent Marktanteil). Eine dritte Staffel ist somit eher unwahrscheinlich.