"Mord ist keine saubere Sache": Wer ist der Täter, der Werner Blank, Inhaber einer Reinigungsfirma, über die Balustrade seines Büros in die Tiefe gestoßen hat? Jenny Berlin analysiert am Tatort, wie sich die brutale Auseinandersetzung zugetragen haben könnte. Der Tote war Chef von über 50 Reinigungskräften. Eine der Putzfrauen ist die 36-jährige Gabi Hoffmann, Mutter von zwei kleinen Kindern: Der Mann arbeitsunfähig, die Familie in großen Geldnöten.
Ausgerechnet in der Mordnacht war Gabi Hoffmann im Büro des Chefs. Und ausgerechnet am folgenden Morgen wollte sie Hamburg fluchtartig mit ihrer Familie Richtung Mallorca verlassen. Nun ist sie die Hauptverdächtige in einem Mordfall. Doch trotz erdrückender Indizienlage glaubt Jenny Berlin nicht an die Schuld der kämpferischen Putzfrau. Gabi Hoffmann bleibt die U-Haft vorerst erspart.
Die Belegschaft ist nicht besonders auskunftsfreudig. Besonders Blanks rechte Hand, die schillernde Russin Irina Guseva, mauert. Auffällig ist, wie sehr alle Angestellten immer betonen, zu welch guten Konditionen sie bei Blank gearbeitet haben. Erstaunlich, denn auf dem Papier ist die Firma kurz vor der Pleite. Auch die Frau des Verstorbenen und der Sohn tragen wenig zur Aufklärung bei.
Darsteller
Aglaia Szyszkowitz («Der große Tom») ist Jenny Berlin
Hannes Hellmann («Der Seehund von Sanderoog») ist Hauptkommissar Wolfer
Rainer Strecker («Nachts das Leben») ist Kommissar Brehm
Rosel Zech («Um Himmels Willen») ist Doris Blank
Fabian Hinrichs («Das Beste kommt erst») ist Olli Blank
Michael Prelle («Willenbrock») ist Werner Blank
Katerina Medvedeva («Du bist nicht allein») ist Irina Guseva
Chantal de Freitas («Fahrerflucht») ist Maria Alana
Mandala Tayde («Meine verrückte türkische Hochzeit») ist Selay Sendal
Kritik
Insgesamt ist «Einsatz in Hamburg» eine der guten deutschen Krimi-Reihen, doch die neue Folge weist einige Schwächen auf. Dem Mordfall fehlt zunächst das Besondere. Die erste Hälfte ist wenig spannend oder aufregend, da der Zuschauer Ähnliches schon gesehen hat. Erst in der Mitte des zweiten Aktes kommt etwas Schwung in den Plot.
Die Story ist etwas verschwommen und ein wenig mehr Klarheit und Struktur hätten hier gut getan. Positiv anzumerken ist, dass sich die Dinge aus der Grundsituation – nämlich Blanks Ermordung – heraus entwickeln, doch dies geschieht eher wellenartig als kontinuierlich. So gibt es in der Ermittlung auch keinen roten Faden, dem man folgen kann, was nicht unbedingt schlecht, aber zumindest gewöhnungsbedürftig ist.

«Ein sauberer Mord» ist daher ein guter Krimi, doch sehenswert machen ihn leider fast ausschließlich die Hauptfiguren. Nicht jeder wird etwas damit anfangen können.
Das ZDF zeigt «Einsatz in Hamburg: Ein sauberer Mord» am Samstag, den 03. Mai 2008, um 20.15 Uhr.