«Böhmische Dörfer»: ‚Kommt diese Woche eigentlich «Schmidt & Pocher»?‘

von
Fabian Böhme über die seltsame Ausstrahlungsweise der ARD-Show. Außerdem: Der neue RTL-Nachmittag.





«Schmidt & Pocher». Langsam aber sicher sollte mit der alles andere als regelmäßigen Programmplanung für die Late-Night Schluss sein. Manchmal läuft es, manchmal nicht, an Feiertagen, an denen die Sender meistens eine Sondeprogrammierung zeigen, läuft es aber dann doch – ohne ein autodidaktisches Aneignen der Sendeplätze der nächsten Wochen durch eine der einschlägigen TV-Zeitschriften oder das donnerstägliche Studieren des persönlichen EPGs läuft man leicht Gefahr, eine der rar gesäten Sendungen zu verpassen.



Es ist das Schlimmste, was einer Sendung im Fernsehen passieren kann: Der Zuschauer weiß nicht, wann sie läuft. Alt ist die Regel, dass der Zuschauer wissen soll, wann seine favorisierte Sendung läuft. Und das, ohne in die TV-Zeitschrift schauen zu müssen – das geht bei «Schmidt & Pocher» nicht. Gut, dass sie donnerstags läuft (wenn sie läuft), ist schon einmal ein Anfang. 22.45 Uhr als Richtwert auch. Aber sehen Sie selbst, wie es seit dem 25. Oktober 2007 ablief:



Die ersten vier Wochen zeigte man «Schmidt & Pocher» wie angekündigt donnerstags um 22.45 Uhr. Dann drei Wochen Pause, danach drei Sendungen zu drei verschiedenen Uhrzeiten (23.15 Uhr, 23.40 Uhr und 22.45 Uhr). Dann wieder fünf Wochen Pause rund um Weihnachten, danach wieder drei Sendungen um 22.45 Uhr, danach folgte eine Show um 22.50 Uhr, bevor «Schmidt & Pocher» zwei Wochen pausierten. Darauf folgte eine Show um 22.45 Uhr, doch danach wich man auf den 23.00 Uhr-Sendeplatz aus, um sieben Tage später wieder um 22.45 Uhr an den Start zu gehen. Drei Wochen Pause, zwei Sendungen um 22.45 Uhr, zwei Wochen Pause, zwei Sendungen um 22.45 Uhr.



Das ist übel. Die Gründe dafür sind zweitrangig – Kontinuität muss her. Vielleicht sollte man sich Gedanken über einen anderen Sendetag machen. Die Quoten stimmen ebenfalls nicht, was wiederum teilweise auf das Wirrwarr der Sendeplätze zurückzuführen ist. Schmidt & Pocher dürften mit der derzeitigen Situation ebenfalls unzufrieden sein.





dem neuen RTL-Nachmittag.. Nein, hier ist nicht die Qualität gemeint – lediglich das Vorhaben, den zertrümmerten Nachmittag endlich auf Vordermann zu bringen. Was ist nicht alles gefloppt: «Familienhilfe mit Herz», «Unser neues Zuhause», «Einsatz in vier Wänden – Spezial», «Das Strafgericht», «Endlich Urlaub», «Ahornallee», «Unsere erste gemeinsame Wohnung», «Mein Leben & Ich» und «Nikola» gingen baden. Und auch die «Oliver Geißen Show» hat die besten Zeiten hinter sich, seitdem sie eine Stunde später – nämlich um 14.00 Uhr – läuft, weil «Punkt 12» auf zwei Stunden verlängert wurde.



Ab kommendem Montag soll alles besser werden: Mit «Natascha Zuraw» schickt man um 15.00 Uhr einen tägliche Talkshow ins Rennen. Damit startet die insgesamt siebte Talkshow direkt nach Oliver Geißen – keine schlechte Idee, um so die Talk-affinen Zuschauer bei der Stange zu halten. Danach folgt «Mitten im Leben!»: Nein, das sind keine Wiederholungen der erfolglosen Comedyserie mit Heiner Lauterbach. RTL präsentiert in der neuen Doku-Serie „aufregende Geschichten des deutschen Alltags“. Danach wird es spannend: Mit «1 gegen 100» holt man eine alte Quizshow wieder aus dem Giftschrank und legt sie neu auf, diesmal mit Wolfram Kons.



Man darf gespannt sein, wie die Quoten ausfallen werden. Allzu viel sollte man aber nicht erwarten, denn Erfolg am Nachmittag kommt nicht von jetzt auf gleich.

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