Erfolg für Premiere: Vor dem Landgericht Hamburg hat der Münchener Pay-TV-Sender eine Einstweilige Verfügung gegen einen Importeur von sogenannten patchbaren Free-To-Air-Receivern erwirkt.
Dem Importeur "Zehnder" ist es demnach ab sofort unter Androhung eines Ordnungsgeldes in Höhe von bis zu 250.000 Euro oder einer Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten "verboten, Digitalreceiver, deren Firmware (Betriebssoftware) einen sog. Emulator enthält, der das Vorhandensein einer Smartcard simuliert, und die dadurch zusammen mit einer verfügbaren Software die Umgehung des Zugangskontrollsystems der Antragstellerin ermöglichen, herzustellen, einzuführen, zu verbreiten, zu verkaufen, zu gewerblichen Zwecken zu besitzen und/oder deren Absatz zu fördern."
Receiver, die noch im Besitz der Firma sind, müssen zur Sicherstellung und Verwahrung an den zuständigen Gerichtsvollzieher herauszugeben werden, hieß es. Hans Seger, Premiere-Technik-Vorstand: "In Kürze wird es wieder so sein, dass ausschließlich ehrliche Kunden das Programm von Premiere exklusiv genießen können. Wir haben alle Voraussetzungen geschaffen, um dem kriminell-organisierten Rechte-Diebstahl das Handwerk zu legen."
Premiere lässt nun sämtliche Vertriebswege des Importeurs bis zum Endkunden verfolgen, um die illegale Nutzung dieser Geräte zu unterbinden und gegen alle beteiligten Personen, die diese Receiver ver- oder gekauft haben, juristisch vorzugehen. Große Hoffnungen setzt Premiere nun auf ein neues Verschlüsselungssystem, das in Kürze an den Start gehen soll (Quotenmeter.de berichtete). Dadurch werden alle illegalen Receiver nicht mehr funktionieren. Seger: "Wer also so ein Gerät besitzt, macht sich nicht nur strafbar, sondern er hat sein Geld zum Fenster rausgeworfen."