An drei Tagen in der Woche befasst sich unser Kolumnist Alexander Krei wieder mit dem Sinn und Unsinn der Fernsehwelt. Thema heute: Der RTL-Nachmittag.
Seien Sie doch ehrlich – darauf haben Sie doch mit Sicherheit schon seit Jahren gewartet. Themen wie „Ich wiege 142 kg und strippe für mein Leben gern“ und „Auch als 65-jähriger Rentner kriege ich jede junge Frau“ kamen in den vergangenen Jahren im deutschen Nachmittagsprogramm viel zu selten vor. Gut, dass es nun RTL und RTL-Shopperin Natascha Zuraw gibt.
Endlich mal wieder eine Talkshow, in der es nicht um Lügendetektoren, Schwangerschaftstests oder die Magersucht von Nadja abd el Farrag geht. Endlich wird wieder auf den Putz gehauen – in einer Arena, so wie einst bei den guten alten Römern. Naja, fast zumindest. Die Premiere der Sendung erinnerte bekanntlich eher an ein Gruselkabinett, das immer dann am besten war, wenn gerade Werbung lief.
All zu sehr sollte man sich in Köln daher nicht über die schlechten Einschaltquoten wundern, die Zuraw am Montag holte. Die Rettung des Nachmittags sieht so jedenfalls nicht aus. Vergleicht man die Show mit einem Rettungseinsatz – was angesichts des RTL-Deasters wohl nicht der schlechteste Vergleich ist -, dann hat wohl der Defibrillator wohl schon beim ersten Mal kläglich versagt.
Patient tot – und nun? Lebenshilfe und Talkshows hat man schon ausprobiert und Gerichtsshows laufen nur noch bei Sat.1 wirklich gut. Eigentlich kommt angesichts der großen Misere nur noch eins in Frage: Eine Verlängerung von „Punkt 12“ bis zum Start von „Unter uns“. Man darf’s nur nicht so laut sagen. Nicht, dass am Ende noch jemand mitliest.
Die nächste Ausgabe unserer Kolumne „Kreis runde Sache“ erscheint am Freitag - natürlich bei Quotenmeter.de.
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