In Deutschland hatte man mit der Verleihung der „Goldene Rose“ selten Glück. Obwohl die Chancen durch die zehn Nominierungen recht gut standen, gewann in diesem wie im letzten Jahr keine deutsche Produktion den renommierten Preis, der am Dienstagabend in Luzern verliehen wurde. Das Kuriose an der ganzen Sache: Zwei Formate, die in Deutschland in der laufenden Fernsehsaison gnadenlos floppten, konnten eine Rose d'Or absahnen. Wenn man die Liste der Gewinner liest, muss man sich fragen, was die Originale von den deutschen Adaptionen von «Power of 10» und «Das iTeam» (Bild) unterscheidet. Denn sowohl bei Kritikern als auch beim Publikum fielen die Sendungen durch.
Das Original, beim Channel 4 als «The IT-Crowd» laufend, setzte sich nun unter anderem gegen den deutschen Beitrag «Der Lehrer» durch - eine Sitcom, die bei RTL seit knapp einem Jahr auf die Ausstrahlung wartet.
In der Kategorie „Comedy“ gewann die britische BBC-Produktion «Kombat Opera presents...», die berühmte TV-Sendungen auf ihre ganz eigene Art und Weise parodiert. Damit ließ sie «Karger trifft den Nagel» und «Böse Mädchen» (Bild), ebenfalls eine RTL-Serie, hinter sich. Zudem konnte «Kombat Opera presents...» den „Best of 2008“-Titel einheimsen, der zusätzlich unter den Gewinnern vergeben wird.
Auch in der Kategorie „Reality“ konnte sich Deutschland mit zwei Nominierungen behaupten. «Die Ausreißer» (RTL) und «Willkommen in unserer Nachbarschaft» (RTL II) konnten sich Hoffnung machen. Doch diese war auch hier vergebens: Am Ende gewann die niederländische Reihe «The Phone». Die Schweiz gewann mit «Die Zauberflöte - Vor und hinter den Kulissen» in der Kategorie „Performing Arts“ die Goldene Rose.
Ansonsten gingen alle Preise nach Großbritannien: «Skins» holte den Award als beste „Drama-Serie“, die Eyeworks-Produktion «Hider in the House» ging als beste Unterhaltungsshow hervor und «Strictly Bolshoi» darf sich in der Kategorie „Arts Documentary“ über den Sieg freuen. NBC-Programmchef Ben Silverman wurde mit der Ehrenrose beglückt, da er „sich in hohem Maße um das Fernsehen verdient gemacht habe“.